07.06.2016 – Ankunftstag – Villasimius – Patricia
Vor einigen Jahren wäre es für mich unvorstellbar gewesen, irgendwo hinzufliegen, ohne einen Schlafplatz vor Ort zu haben. In meiner Kindheit haben wir vorwiegend Pauschalreisen gebucht – bequem und irgendwie sicher. Nach Thailand im letzten Jahr ist das anders. Die kleine Abenteuermaus in meinem Innersten ist erwacht. Okeee. Zugegeben: Sie ist sehr klein. So schnell werdet ihr mich nicht auf einem Festival, mit einem Zelt am Amazonas oder beim Bungee Jumping sehen. Aber – immerhin. Denn die Art zu reisen, wie wir es in Thailand getan haben, hat mir unheimlich Spaß gefallen. Mehr als nur einen Ort zu sehen, in verschiedenen Hotels zu übernachten und dabei immer flexibel sein – ich habe Blut geleckt.
In Thailand hatten wir zumindest die erste Nacht gebucht. Eigentlich war das auch der Plan für Sardinien. Aber da gab es einen Haken. Neben den Flitterwochen gab es da ja noch diese Hochzeit, die es zu planen galt. Und die hatte natürlich Priorität. Es fiel uns schon schwer, uns überhaupt für ein Ziel für die Flitterwochen zu entscheiden. Aus dem ursprünglich geplanten Bali wurden kurzerhand, dank eurer Hilfe auf Facebook, Flitterwochen auf Sardinien. Die angebliche Karibik Europas. Die wohl perfekte Mischung aus traumhaften Stränden, viel Kultur, beeindruckender Landschaft und fantastischem Essen. Und das ohne Flug-Langstrecke. Ein wichtiges Argument für Menschen mit Flugangst wie mich. Und tatsächlich waren die beiden Flüge (wir mussten auf dem Hinflug in Düsseldorf umsteigen) die beiden besten der letzten Jahre.
Warum Villasimius?
Eines hatten wir vor der Abreise immerhin geschafft. Wir hatten in Deutschland am Tag zuvor über billigermietwagen.de bei LocCar einen Mietwagen gebucht. Und hierzu sagen wir nur: Finger weg. Wir hatten zwar im Endeffekt keine großen Probleme, aber hatten davor viel Stress, ebendiese im Nachhinein nicht zu bekommen. Und wir haben so viele krumme Geschichten am Schalter mitbekommen, dass wir nur abraten können. Doch zurück an den Flughafen in Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens. Nachdem LocCar versucht hatten, uns noch 20 Versicherungen anzudrehen, bekamen wir schließlich unseren kleinen Fiat Panda und düsten los. Das Ziel: Villasimius.
Denn während Stefan sich um den Mietwagen gekümmert hatte, hatte ich mit meinem iPhone im Wartebereich gesessen und nach Hotels gesucht. Wir waren wie gesagt in Cagliari gelandet, wollten aber schnellstmöglich raus aus der Stadt, ein wenig entspannen. Wir legten uns auf Villasimius oder die Costa Rei fest und ich fand ein süßes Hotel in Villasimius, das Hotel Le Anfore, das sogar einen kleinen Pool hatte (ich bin ja so ein kleiner Pool-Suchti). Doch ich buchte noch nicht online, sondern wir fuhren los, um uns das Ganze live vor Ort anzusehen.
Unsere Hotel in Villasimius – Hotel Le Anfore
Eine knappe Stunde später landeten wir schließlich in Villasimius und wir fuhren erstmal zum Hotel Le Anfore. Der erste Eindruck war sehr positiv. Obwohl es direkt an einer Hauptstraße gelegen ist, hat die Anlage ein total schönes Flair. Wir haben auch später kein hübscheres Hotel in Villasimius entdeckt. Die Zimmer am Pool sollen die schönsten sein, da sie 2015 neu gebaut wurden, aber davon war leider nichts mehr frei. Dafür bekamen wir auf unser Zimmer, welches auch vollkommen in Ordnung war, noch 10 Euro Rabatt. 60 Euro pro Nacht inklusive Frühstück war vergleichsweise günstig. Auch das Personal war ausgesprochen nett. Das einzige wirkliche Manko ist, dass es etwas außerhalb liegt und es deshalb besser ist, wenn man einen Mietwagen zur Verfügung hat.
Siesta in Villasimius
Als wir in den Ort Villasimius fuhren, fühlte ich mich ein wenig wie in Breaking Dawn, als Bella in Italien Edward retten will. Hach, dieses Flair, diese Architektur. Doch trotz aller Romantik sank unsere Stimmung. Denn wir bekamen nichts zu essen. Die Italiener nehmen ihre Siesta sehr ernst. Und auch mit dem Parken hatten wir so unsere Probleme, da die ganze Innenstadt wegen (wie sich später herausstellen sollte) einer Handvoll Stände jeden Abend für mehrere Stunden gesperrt wird. Also fuhren wir erstmal zum Strand und schliefen beide, völlig erschöpft, kurz ein. Anschließend stöberten wir auf dem Weg zur Pizzeria in den kleinen süßen Läden und Stefan suchte eine Sonnenbrille, während ich eine fand. 😀
Stefan versucht die Parksituation zu verstehen…
Essen in Villasimius – Pizzeria La Tartana
Noch weiter aufwärts ging die Stimmung dank des leckeren Hausweins der Pizzeria La Tartana (klare Empfehlung) und während Stefan über Kohlenhydrate und Co referierte, genoss ich meine erste Pizza auf Sardinien. Und wie ich sie genoss! Der Wein, das romantische Abendlicht, die Pizza – Jungs und Mädels, das war kitschige Romantik wie aus dem Bilderbuch. Die Flitterwochen auf Sardinien hätten nicht besser starten können.
08.06.2016 – 1. Tag Flitterwochen auf Sardinien – Villasimius
Der nächste Tag bestand aus zwei Hälften. In der ersten Tageshälfte lagen wir am Pool des Le Anfore und aßen dort auch unglaublich gut zu Mittag. Doch kein Tag ohne Meer! Also machten wir uns anschließend auf den Weg zum angeblich 4. schönsten Strand Sardiniens und deckten uns auf dem Weg im Supermarkt, der glücklicherweise keine Siesta machte, mit Kirschen Wasser, italienischem Weißbrot, Tomaten, Olivenöl, einer Frischhaltebox, einer Flasche Wein und einem Korkenzieher ein.
Kartoffel-Gnocchi – eine klare Empfehlung auf Sardinien
Auf dem Weg zum Porto Giunco, der etwa 10 Autominuten von Villasimius entfernt liegt, bekam ich beinahe einen Herzinfarkt, denn von weitem sah ich die ersten Flamingos meines Lebens. Sie waren zwar weiß und nicht rosa, doch hallo – Flamingos! Ich bekam mich kaum noch ein und Stefan musste mich ständig zum Weitergehen antreiben. Doch auch der Porto Giunco war ein absoluter Traum. Hellblau-Türkises Wasser mit hellem, feinen Sand. Er war ziemlich überfüllt, doch wir fanden eine kleine Bucht und standen quietschend (okee, ich quietschte) und kirschenessend im hellblauen Wasser.
Gestärkt von den Kirschen beschloss Stefan, den Aussichtspunkt zu erklimmen. Ich war mal wieder zu faul, bereue das heute jedoch, denn schaut euch bitte diesen Ausblick an! Währenddessen erweiterte ich unser eheliches Belletristikwissen und las das letzte Buch des Monats.
Abends gab es dann noch einen kitschigen Sonnenuntergang, furchtbaren italienischen Wein (ich gestehe: ich habe ihn ausgesucht), eine Menge Mücken und ganz viel Romantik beim Picknick am Strand.
FAZIT
Villasimius können wir auf jeden Fall weiterempfehlen. Sowohl das kleine Städtchen Villasimius selbst, als auch das Hotel Le Anfora und der Strand Porto Giunco sind total empfehlenswert. Ein toller Start in die Flitterwochen auf Sardinien.