Susi sagt! – Teil 2: Susi kauft ein Hundebettchen

Susi kauft ein HundebettchenLetzte Woche war ich zum ersten Mal in meinem Leben shoppen. Und dann auch noch in Berlin! Ok, es war nur bei mir um die Ecke, aber dafür war das Einkaufscenter für Tiere einfach nur riesig. Warum wir shoppen gehen würden, haben mein Frauchen und Herrchen mir nicht gesagt, aber ich hatte eine leise Hoffnung. Schließlich hatte ich in der Nacht zuvor nicht umsonst mein altes Hundekissen vollgepullert – ich wünschte mir ein neues Hundebettchen!

An meinem ersten Wochenende in meinem neuen Zuhause hatte ich einige Sendungen Shopping Queen geguckt und dabei gesehen, dass Frauen sehr gern shoppen gehen. Und da ich ja auch eine Frau bin, wollte ich das sofort ausprobieren. Doch natürlich wollte ich in keinen Klamotten-Laden, sondern in das Shopping-Paradies für Tiere. Da ich das meinem Frauchen aber nicht einfach sagen kann, überlegte ich tagelang, wie ich sie am besten dazu bekommen würde, mit mir einkaufen zu gehen. Leckerlis hatten sie noch genug, Hundefutter kaufen sie immer im Supermarkt und auch über zu wenig Spielzeug kann ich nicht klagen. Doch dann kam mir die Idee mit dem Hundebettchen. Das alte erinnerte mich eh zu sehr an mein altes Frauchen und Herrchen und konnte deshalb ruhig entsorgt werden. Normalerweise pinkeln wir Hunde ja nicht auf unsere Bettchen, aber man muss da eben auch mal Abstriche machen, wenn man shoppen gehen will.

Und es schien wirklich zu funktionieren! Nachdem ich nachts mein Bettchen vollgepullert hatte und Frauchen und Herrchen bemerkten, dass man es nicht waschen kann, gingen sie mit mir nach einem Spaziergang in Lucas Tierwelt. Schon beim Hereingehen verstand ich sofort, weshalb Menschen gern einkaufen gehen. Denn für mich standen am Eingang ein Napf mit Wasser und einer mit Futter parat! Was für ein Service. Nachdem ich erstmal ein wenig Energie getankt hatte, steuerten Frauchen und Herrchen auch gleich auf die Hundebettchen zu. Bingo!

Doch zu früh gefreut. Die potentiellen Hundebettchen lagen in hohen Regalen und ich konnte kein einziges erkennen. Also war ich mal wieder komplett auf den Geschmack von Frauchen und Herrchen angewiesen. Na das konnte ja was werden. Mein Kissen sollte auf keinen Fall zu klein sein und bitte auch nicht zu langweilig. Schließlich bin ich 8 Monate alt und keine 80 Jahre. Es sollte schon irgendwie stylish sein. Herrchen nahm ein dunkelbraunes Kissen in die Hand, das glaub ich irgendwie vintage-mäßig aussah (dieses coole Wort hab ich bei Shopping Queen gelernt), aber das war viel zu klein. Zum Glück meinte Frauchen gleich, dass es nicht zur Einrichtung passt und Herrchen gab nach.

Als nächstes griff Frauchen ein beigefarbenes Hundekissen, das langweiliger nicht hätte sein können. Auch Herrchen gefiel es und ich bekam leichte Panik. Doch “leider” war an dem Kissen kein Preisschild. Aber wie ihr euch sicherlich denken könnt, störte das mein Frauchen und Herrchen überhaupt nicht. Herrchen rannte mit dem Kissen in der Hand los und suchte einen Mitarbeiter, während Frauchen sich noch andere Kissen anschaute. Ich betete, dass Frauchen in der Zwischenzeit ein cooleres Kissen finden würde und lief brav neben ihr her, doch dann kam Jack. Jack war ein schwarzer Hund, der dringend mal wieder zum Frisör gemusst hätte und der nichts Besseres zu tun hatte, als an mir herumzuschnuppern. Normalerweise lerne ich ja gern neue Freunde kennen, aber doch nicht, wenn ich kurz davor bin, das langweiligste Hundebettchen Berlins zu bekommen!

Susis Traum-Hundekissen

Während Jack also noch an mir herumschnupperte, kamen auch schon Herrchen und eine Verkäuferin wieder. Die Verkäuferin suchte alle Regale ab und verschwand dann wieder mit dem langweiligen Kissen. Hoffentlich würde sie damit nie wiederkommen. Endlich wollte auch Jacks Frauchen weiter und so schauten sich Frauchen und Herrchen wieder nach anderen Hundbettchen für mich um. Und dann sah ich es. Mein Traum-Hundebettchen! Frauchen nahm es in die Hand und zeigte es Herrchen, sodass ich auch einen Blick darauf werfen konnte. Es war lila, samtig und darauf war eine Hundeprinzessin abgebildet. Ich MUSSTE dieses Kissen unbedingt haben.

Doch während ich noch überlegte, wie ich das Frauchen und Herrchen erklären sollte, kam auch schon die Verkäuferin mit dem langweiligen Kissen wieder. “Das kostet 20 Euro”, sagte sie mit ihrer fiepsigen Menschenstimme. Ich hatte zwar keine Ahnung, ob das viel oder wenig ist, aber als Frauchen zu Herrchen sagte, dass das andere 50 kostet, war mir klar, dass mein Traum-Hundekissen in weite Ferne rückte. Herrchen und Frauchen überlegten eine Weile und verglichen. Das beigefarbene Kissen war nicht nur gähnend langweilig, sondern auch noch kleiner als mein Traum-Hundebettchen. Und das war der einzige Grund, weshalb Frauchen und Herrchen unsicher wurden. Die Verkäuferin mit der fiepsigen Stimme meinte, dass Hunde große Kissen mögen, weil sie sich gern breit machen und für einen kurzen Moment glaubte ich, dass sie meine Sprache verstand.

Und nun machten Frauchen und Herrchen etwas sehr Schlaues. Sie legten beide Kissen auf den Boden und ließen mich entscheiden. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen, hopste über das langweilige Kissen geradewegs auf mein Traum-Hundekissen und machte mich dort schön breit. Wenige Minuten später lief ich mit wedelndem Schwanz und Herrchen mit meinem neuen Traum-Hundebettchen nach Hause. Das war gerade nochmal gut gegangen.

PS: Im Internet gibt es mein neues Hundekissen übrigens günstiger als im Tierladen.