Ab und zu muss man sich einfach ein bisschen Luxus gönnen. Das ist Balsam für die Seele und damit auch für unseren Körper. Doch die meisten Menschen gestehen sich keinen Luxus zu, weil sie denken, dass sie ihn nicht verdienen und Luxus schlecht und verschwenderisch ist. Das hat vor allem etwas damit zu tun, was wir unter Luxus verstehen. In unserer heutigen Gesellschaft erscheinen bei dem Begriff Luxus sofort Bilder von teuren, schnellen Autos, prunkvollen Yachten oder glitzernden Diamanten in unseren Köpfen. Die Medien und teilweise auch unsere Sozialisierung vermitteln uns, dass Luxus automatisch mit Statussymbolen zusammenhängt und für die meisten eh nicht erreichbar ist. Doch ist Luxus nicht viel mehr als ein bloßes Statussymbol, das die meisten eh nicht glücklich macht? Für mich ist es das. Für mich ist alles Luxus, was nicht selbstverständlich ist, was ich mir normalerweise nicht gönne und was mir einfach richtig gut tut. Und wenn wir unseren Alltag mal ganz bewusst betrachten, entdecken wir jede Menge Luxus in ihm…
Letzten Freitag habe ich mir mal ganz bewusst Luxus gegönnt. Diesmal bestand er aus Sushi, genauer gesagt aus „Sushi all you can eat“. Der Luxus daran war nicht nur der rohe Fisch selbst, sondern auch so viel davon essen zu können, wie man will, ohne über den Preis nachzudenken. Zielort dieses Luxus war das „Kyo“ in Berlin Mitte. Die Bewertungen im Internet waren durchweg positiv und weil sich mein Magen neben dem kalten Sushi auch etwas Wärmendes wünschte, entschieden wir uns für das „Erlebnisbuffet“ des Kyos für 11,60 € pro Person. Das Ganze ein Erlebnis zu nennen, wäre vielleicht ein wenig übertrieben, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt auf jeden Fall. Hier die Fakten:
Location: Das Ambiente ist nett und eher modern-minimalistisch gehalten. Dadurch wirkt es sauber, was es meines Erachtens aber auch ist. 😉 Der Fußboden in Holzoptik und die Farbakzente in rot und grün machen das Kyo dennoch gemütlich. Ich habe mich wohlgefühlt. Das Buffet wurde in der Mitte des Restaurants platziert und ist damit für alle Seiten gut erreichbar.
Service: Die Kellner waren nett, aber verhalten, teilweise sogar ein bisschen schüchtern. Weil ich Asiaten aber einfach mag, können sie bei mir nicht viel falsch machen. 😉 In der Mitte des Buffets standen außerdem zwei Köche, ein Sushimeister und ein Koch, der eines der warmen Gerichte live und in Farbe zubereitete. Am Freitag war das leider die von mir verhasste Leber, sodass ich den Koch inklusive seiner Kreation ignorieren musste. Wahrscheinlich sollten die beiden das Erlebnis im „Erlebnisbuffet“ sein und das haben sie gut gemacht. Vielleicht könnten sie ja das nächste Mal noch dabei tanzen…
Essen: Die Auswahl des Essens war tendenziell etwas größer als ich es sonst von asiatischen Buffets kenne. Zwei Suppen, verschiedene Gemüse, Reis, Nudeln, viele verschiedene Fleischsorten, Fisch, ein sehr leckeres Omelett, Sushi und gebackene Banane, Ananas und Kokospudding als Dessert. Auch die Qualität des Essens fand ich durchweg gut und geschmeckt hat mir alles, was ich auf meinen Tellern hatte. Die Auswahl des Sushis war nicht riesig, aber für meine Begriffe vollkommen ausreichend.
FAZIT: Wer einen netten Abend mit Freunden oder auch mit seinem Partner verbringen will und nicht nur Sushi essen möchte, ist im Kyo genau richtig. Und wie man an dem kleinen Schildchen sieht, verstehen die Betreiber des Kyos den Unterschied zwischen Luxus und Verschwendung…