Spitzencomeback – Der Stiletto

BleistiftabsatzAls ich ein kleines Mädchen war, sagte meine Oma immer zu mir “Hätte ich bloß meine alten Sachen aufgehoben, die kommen garantiert alle wieder in Mode!” Damals, kurz nach dem Ende der DDR, war, zumindest bei uns im Osten, nur das Neue interessant und gemeinsam mit der Vergangenheit wurden auch sämtliche Kleidungsstücke eingemottet.

Der Bleistifabsatz – Totgesagte leben länger

Ich hielt die Ansicht meiner Oma damals für völlig verrückt und konnte mir nicht vorstellen, dass die merkwürdigen Klamotten, die sie auf ihren alten Fotos trug, jemals wieder in Mode kommen sollten. Doch wie so oft sollte meine Oma Recht behalten. Denn mit dem Vintagehype kamen Trends zurück, bei denen sich sogar meine Oma sicher war, dass sie nie wieder erscheinen würden, dass sie im Erdboden versunken und dort noch einmal extra eingestampft wurden, damit sie dort auch bloß bleiben.

Diese Art von Trends verabscheuen wir in der ersten Saison abgrundtief und behaupten felsenfest, dass wir sie nie tragen werden, kaufen uns in der zweiten Saison heimlich ein Teil davon und küren es in der dritten Saison zu unserem Lieblingsstück. Bei mir persönlich war das beispielsweise so bei der Leggings, den Keilabsätzen und dem Maxirock. Und kaum hat man sich versehen, schleicht sich schon der nächste Trend hinterrücks an, um das gleiche böse Spiel zu spielen wie Leggings und Co.: der Bleistiftabsatz.

Auch wenn der Stiletto oder umgangssprachlich Stöckelschuh seit einigen Jahren von der Bildfläche verschwunden ist, kann ich mich aus zwei Gründen noch hervorragend an ihn erinnern. Zum einen, weil meine Barbies Stilettos in allen Nuancen des Regenbogens besaßen (irgendwie gab es damals fast keine anderen Barbieschuhe) und zum anderen weil sie das Markenzeichen und einzige Musikinstrument meiner Grundschulmusiklehrerin waren.

Stilettos sind eigentlich nichts weiter als Pumps mit zwei wesentlichen Merkmalen. Sie haben eine spitze Schuhspitze und einen sogenannten Bleistiftabsatz. In Mode kamen sie, genau wie die Barbies (hier ist also anscheinend der Zusammenhang ;-)) in den 50er Jahren. Der Name Stiletto kommt aus dem Italienischen und verweist auf den zweiten Begriff für die Absatzform: den Bleistiftabsatz. Bereits meine Musiklehrerin wusste: kein anderer Absatz gibt solche Töne von sich und auch kein anderer Absatz ist so schädlich für die Gesundheit. Jedoch kann man dem Stiletto seine erotische Wirkung bei Männern keinesfalls absprechen. Die Absatzform sorgt für einen grazilen Gang und das ist wahrscheinlich sein Geheimrezept.

Stars wie Sarah Jessica Parker, Cameron Diaz und Alisha Keys flanierten beziehungsweise stöckelten damit bereits über den roten Teppich, ob sich der Stiletto wirklich wieder durchsetzt, bleibt jedoch abzuwarten. Ich für meinen Teil habe nichts gegen ihn, bin mir jedoch diesmal ziemlich sicher, dass ich diesen Trend auslassen werde. Denn eine spitze Schuhspitze lässt die Schuhgröße 42 zu Kindersärgen mutieren.

Stiletto – die 9 schönsten

1: Schwarze Stilettos mit kleinem Bleistiftabsatz von Deichmann für 19,90 €

2: Stilettos in Spitzenoptik von Deichmann für 24,90 €

3: Beige Stilettos von Marco Tozzi für 29,95 €

4: Rote Stilettos in Lackoptik von Deichmann für 19,90 €

5: Graue Stilettos mit Schleife von Deichmann für 19,90 €

6: Rosafarbene Stilettos in Lackoptik von asos für 39,14 €

7: Schwarze Stilettos mit Plateau von Deichmann für 19,90 €

8: Schwarze Stilettos in Spitzenoptik von Deichmann für 24,90 €

9: Braune Stilettos aus Leder von Next für 36,00 €

Kommentar

  • Christine Lepak-Heinze

    Ich finde Stilettos toll. Kann sie leider nicht tragen.

    Christine

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert