14.06.2016 – 7. Tag Flitterwochen auf Sardinien – Palau – Stefan
Nachdem wir an uns an der Costa Smeralda sehr wohlfühlten, was definitiv an Lucianas B&B Smeralda lag (hier geht´s zum Artikel über die Costa Smeralda) und Luciana selbst lag, mussten wir nun leider los. Doch wo sollten wir hin, wir hatten noch einen Tag Zeit bis wir wieder etwas südlicher mussten (ja, Blogger haben selbst in den Flitterwochen Termine 😛 ) und wenn man so spontan wie wir mit dem Auto unterwegs ist und herumcruist (habe ich gerade das Wort “Cruisen” benutzt, oh Gott, wie peinlich 😀 ) dann schaut man in den Reiseführer oder online, wo es noch ganz schön sein könnte. Doch heute machten wir es einmal andersherum. Wir schauten online nach Geheimtipps für tolle Hotels, Hostels, oder B&Bs, egal wo sie sich befinden. Nach ein paar Minuten Recherche fand ich eine tolle Ferienwohnungs-/ Ferienhäuseranlage in der Nähe von Palau. Da ich mich ehrlich gesagt schon an die kurzen Strecken auf Sardinien gewöhnt hatte, erschien mir eine Fahrt von mehr als einer Stunde als zu viel (ich war ein richtiger Sarde geworden!). Daher passte Palau mit 35 Minuten perfekt. Palau sollte also das Ziel für wenigstens eine Nacht sein.
Das B&B La Fonda in Palau
Nach ein paar Minuten Irrfahrt durch ein Waldgebiet erreichten wir unser Ziel und irgendwie, ja irgendwie kam es mir vor wie in einem Feriencamp aus Kindertagen. Und ich rede nicht von 1000 Aktionen, die man dort machen kann, Hüpfburgen so weit das Auge reicht… Sondern, es fühlte sich an, als wenn ich wieder in den frühen 90ern wäre. Hier war die Zeit stehen geblieben, irgendwie auch verlassen und total ungemütlich. Während die Rezeptionistin noch einmal den Buchungsplan nach einer freien Wohnung oder was auch immer durchsuchte, war uns eigentlich schon klar, hier bleiben wir nicht. Jetzt werden sich wahrscheinlich einige von euch denken: “Ist doch nur eine Nacht, also habt euch nicht so.” Doch mein Verständnis für Service und Leistung ist, dass das Gebotene irgenwie immer im Verhältnis zum Preis stehen sollte. Ich bin gern bereit, viel Geld für tolle Sachen auszugeben, solange sie für mich Sinn ergeben. Und natürlich haben auch wir schon einige Nächte in richtig versifften Unterkünften verbracht, da es keine andere Möglichkeit gab. Und als erfahrener Dauercamper, wie ich einer bin, stört mich nichts. Aber wenn man heutzutage mit zwei Klicks auf dem Smartphone fürs gleiche Geld etwas Besseres findet, warum sollten wir da bleiben?
Wir setzten uns wie so oft ins Auto und 10 Minuten später hatte ich die Buchung bestätigt und es ging noch einmal 10 Minuten in das Zentrum von Palau zum B&B La Fonda. Als wir ankamen, war leider niemand da und ich versuchte unter der angegebenen Nummer jemanden telefonisch zu erreichen. Eine ältere Dame mit britischem Akzent meldete sich und sagte, sie sei noch auf dem Markt einkaufen, aber in 10 Minuten da. Einige Minuten später begrüßte uns die Dame des Hauses voll gepackt mit Tüten vom Einkauf. Katie kam vor ca. 40 Jahren der Liebe wegen nach Sardinien und leitet nun alleine das schöne B&B La Fonda. Mit 3 verschiedenen neu renovierten und toll eingerichteten Zimmern und einer kleinen Küche, kann es sich wirklich sehen lassen. Wir konnten wir uns zwischen zwei noch verfügbaren entscheiden und wählten natürlich das mit Zugang zum eigenen kleinen Garten.
Das ist das andere Zimmer oben.
Die Dachterrasse vom B&B
Palau und unser Kampf mit der Siesta
Nachdem wir es uns gemütlich gemacht hatten, wollten wir natürlich Palau erkunden. Mit einigen Tipps von Katie, wo man gut essen kann, machten wir uns auf den Weg Richtung Hafen, um erst einmal die schönsten Plätze Palaus zu bestaunen. Der Hunger war noch nicht so groß, doch das sollte bald anders werden.
Vom Hafen Palaus aus kann man auch eine der berüchtigten Bootstouren in den Nationalpark La Maddalena machen. Dabei besucht ihr dann verschiedene Inseln, um seltene Meerestiere zu beobachten und die tollen Landschaften zu sehen. Wir können es nur empfehlen. Wir waren zwar in einem anderen Nationalpark (dazu gibt es bald mehr), aber lohnen tun sich wohl alle (wir haben im Vorhinein auch einige Empfehlungen bekommen, La Maddalena zu besuchen).
Patricia hat sogar “ihr” Boot gefunden.
Fotos vom Hafen und der Stadt waren gemacht und wir starteten unsere Restaurantsuche. Dabei klapperten wir erst einmal Katies Empfehlungen ab, doch alles war wieder einmal geschlossen. Und auch bei allen anderen Restaurants sah es nicht besser aus. In Palau hat man sich leider noch nicht so an die Touristen angepasst (das hört sich irgendwie schrecklich an, aber wenigstens ein geöffnetes Restaurant wäre toll 🙁 ). Wir beschlossen in das Café “Le Dolcezze Napoletane” zu gehen und uns mit süßen Köstlichkeiten einzudecken, die wir auf unserer Terrasse verputzen wollten.
Patricia machte sich schon einmal auf den Weg zum B&B. Ich beschloss einen Supermarkt zu finden und noch ein paar deftige Sachen aufzutreiben. Nach gefühlt einer Stunde fand ich endlich einen Biomarkt (das geht in Deutschland irgendwie einfacher 😀 ) und besorgte Brot (ihr müsst unbedingt das Pane Carasau essen) sowie frische Sachen. Ab ging es zurück in die Unterkunft. Der Magen knurrte so sehr!
Das lustigste Pizza Restaurant in Palau oder wahrscheinlich ganz Sardiniens
Patricia entschied sich für eine frittierte Calzone
Eine Flasche Rotwein auf halbleeren Magen geköpft und ein paar Stücken Kuchen gegessen, sollte es nun endlich etwas Richtiges zu essen geben. Endlich hatte die eine Empfehlung Katies, die Hosteria CuPPulata, geöffnet.
Hier sollte es abgefahrene Pizzen geben. Ich denke eine Pizza im Design einer Schildkröte, die größte Calzone der Welt oder eine Vulkanpizza sind abgefahren genug :-D. Sowas hatten wir wirklich noch nie gesehen und geschmacklich waren die Pizzen auch ok. Wie kommt man nur auf so etwas…..
15.06.2016 – 8. Tag Flitterwochen auf Sardinien – Der Bärenfelsen von Palau
Am folgenden Tag mussten wir Palau schon wieder verlassen, doch beschlossen, noch eine wichtige Sehenswürdigkeit Palaus zu besuchen, die etwas außerhalb lag. Den Roccia dell’Orso. Eine Granitformation, die von weitem wie ein Bär aussieht. Daher auch der umgangssprachliche Name “Bärenfelsen”. Oben angekommen, verstanden wir, warum man sich den Aufstieg bei über 30 Grad antut. Nicht aufgrund des Felsens, denn dieser Felsen erscheint ehrlich gesagt gar nicht so interessant, da er, wenn man direkt davorsteht, auch eher wie ein Drache aussieht. Die Aussicht war das, warum man hier hochgehen muss. Man kann ganz Palau, das Meer und die kleinen Inseln von La Maddalena sehen.
Fazit
Das kleine Städtchen Palau mit dem süßen Hafen muss sich wirklich nicht vor den anderen und eher bekannteren Urlaubsorten Sardiniens verstecken. Palau eignet sich super für eine kleine “Aktivitätsauszeit” und wenn dann noch eine Tagestour zum Nationalpark La Maddalena dazukommt, könnt ihr so richtig entspannen.