Es ist tatsächlich schon Halbzeit in 2014 und damit wird es Zeit, sich an seine Vorsätze und Ziele zu erinnern. Denn im Alltag gehen diese viel zu schnell unter und man vergisst, sich auf Wesentliches zu besinnen. Ich bin wirklich unheimlich froh, dass ich mir am Anfang des Jahres diese Ziele gesetzt habe und sie auch mit euch teile. (HIER könnt ihr nachlesen, wie es im ersten Quartal lief.) Ihr seid meine beste Kontrolle und Motivation. Schauen wir doch mal, was ich so für meine Ziele getan habe.
1. ENDLICH SCHLUSS MIT DEM NÄGELKAUEN
Leider bin ich hier immer noch nicht vorwärts gekommen. Das hängt damit zusammen, dass die Angst vor dem Autofahren für mich Priorität hatte und ich erst dieses Problem bearbeitet habe. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, würde meine Oma jetzt sagen.
2. DAS MÄRCHEN BEENDEN UND AN VERLAGE SCHICKEN
ICH HABE ES BEENDET! Ja, nach über 3 Jahren habe ich es endlich geschafft, das Märchen fertig zu schreiben. Falls ihr jetzt nicht wisst, worum es hier überhaupt geht: Ich habe ein Kindermärchen geschrieben, das auf einer wahren Geschichte beruht. Auf historischen Fakten. Ich habe es schon ein paar Leute lesen lassen und bisher sehr positives Feedback bekommen. Deshalb werde ich in den nächsten Wochen ein Exposé fertigmachen und das gemeinsam mit dem ersten Kapitel wegschicken. Drückt mir die Daumen, dass sich ein Verlag findet, der es veröffentlichen möchte!
3. MEINEN KÖRPER IN FORM BRINGEN
Auch hier habe ich Fortschritte gemacht. Seit meinem “Vegan for fit”-Experiment habe ich mühelos 3 Kilo abgenommen und die “5 Tibeter” mache ich auch noch regelmäßig. Ins Fitnessstudio schaffe ich es aber leider immer noch nicht öfter. Mein Ziel ist es, wirklich noch mehr Bewegung in den Alltag einzubauen. Letzte Woche bin ich mit dem Fahrrad 6 Kilometer zu einem Brautpaar-Vorgespräch durch das Berliner Zentrum gefahren. Das war allerdings Stress pur. Ich finde Berlin alles andere als fahrrad-freundlich.
4. 12 FREIE SHOOTINGS
Wenn man auf meine Fotografen-Website guckt, könnte man denken, ich habe schon ewig nicht mehr fotografiert. Das ist jedoch zum Glück nicht der Fall. Ich mache einfach meine Website neu und werde dort dann alle neuen Bilder zeigen. Tatsächlich habe ich im letzten Quartal 4 freie Shootings gemacht. Es fehlen also jetzt noch 7. Da momentan aber Hochzeits-Hochsaison ist und ich wirklich jede Woche auf einer Hochzeit fotografiere, fehlt ein wenig die Zeit.
5. DIE ANGST VOR DEM AUTOFAHREN BESIEGEN
Und hier kann ich euch wirklich die positivsten Ergebnisse präsentieren. Ich fahre wieder Auto. Vor einem Jahr, ja sogar vor einem halben Jahr, war das noch unvorstellbar für mich. Und gerade deshalb bin ich auch ziemlich stolz. Doch wie habe ich das geschafft?
Dies ist der Zeitpunkt, an dem ich mich vor euch outen muss. Denn ich habe einen kleinen Faible für alternative Heilmethoden. Was heißt Faible, sie haben bei mir bisher einfach meistens funktioniert.
Ich habe bereits in meiner Jugend damit angefangen Reiki zu praktizieren (was ich aber seit längerem nicht mehr mache), habe sogenannte Familienaufstellungen ausprobiert, habe mich schon immer für die Astrologie interessiert, für Feng Shui, Homöopathie und für viele andere Sachen, die so mancher als Esoterikkram abtut. Ich bin auch die Letzte, die irgendjemanden bekehren will oder ihre Meinung aufdrängt. Ich habe einfach positive Erfahrungen damit gemacht und möchte diese im Zusammenhang mit der Angst vor dem Autofahren gern mit euch teilen.
Ich habe die Angst vor dem Autofahren mit Hilfe einer Familienaufstellung besiegt. Das klingt jetzt so, als hätte ich meine Familie geschnappt und sie im Kreis aufgestellt. Doch so war es dann doch nicht ganz. 😉 Meine Familie war auch gar nicht dabei.
Für eine Familienaufstellung geht man zu einem Familienaufsteller. Es gibt dabei offene Aufstellungen, bei denen auch andere Personen dabei sind, die entweder auch etwas aufstellen lassen möchten oder die sich als Stellvertreter zur Verfügung stellen. Man kann es aber auch allein mit dem Aufsteller machen. Stellvertreter bedeutet, dass die anderen Leute später zum Beispiel in die Rolle eines Familienmitglieds schlüpfen. Dabei wird mit Energien gearbeitet und es funktioniert ziemlich eigendynamisch. Ihr könnt euch das Ganze ein bisschen wie ein Theaterstück vorstellen, denn ihr selbst schaut nur zu. Der Familienaufsteller spielt entweder selbst mit oder ist der Regisseur. Das Drehbuch bekommen die “Darsteller” intuitiv vorgegeben. Ziel des “Stücks” ist es, herauszubekommen, woher euer Problem kommt und im besten Fall diese familiäre Blockade aufzulösen oder eine Lösungsmöglichkeit zu finden.
Klingt für euch jetzt ein bisschen gruselig oder an den Haaren herbeigezogen? Kann ich gut verstehen. Man muss es mal selbst mitgemacht haben, um es zu verstehen. Gruselig fand ich es bisher aber noch nie, sondern immer sehr spannend. Und ich war auch selbst schon ein Stellvertreter.
Ich konnte mit einer Familienaufstellung meine Angst vor dem Autofahren fast komplett lösen. Es gab ein traumatisches Ereignis in meiner Kindheit, das diese Angst ausgelöst hat, die aber erst später zum Vorschein kam. Nach der Familienaufstellung wollte ich dann eigentlich nochmal Fahrstunden nehmen. Doch das hat sich dann auch von selbst erledigt. Eine Woche später habe ich mich einfach ans Steuer gesetzt. Bin erst gemeinsam mit Stefan eine gewohnte Strecke in der Heimat gefahren, dann eine weitere unbekannte Strecke und danach bin ich ins kalte Wasser gesprungen und ganz allein eine unbekannte Strecke zu einer Hochzeit gefahren.
Ich bin natürlich immer noch nicht total routiniert und gerade hier auf der Stadtautobahn in Berlin schwitze ich manchmal noch Blut und Wasser, aber gewohnte Strecken machen mir mittlerweile sogar richtig Spaß und ich bin auch in Polen gefahren. Es kostet mich jedes Mal einen kleinen Hauch Überwindung, aber es gibt mir eine unglaubliche Freiheit, die ich nie mehr aufgeben möchte. Ich habe immer noch ein kleines bisschen Angst, dass es genau die Fahrt sein könnte, die mich das Leben kostet. Doch dann sage ich mir, dass ich eh irgendwann sterben muss und dass ich über den Zeitpunkt nicht bestimmen kann.
Ich habe in den letzten Monaten mitbekommen, wie viele Frauen es gibt, die Angst vorm Autofahren haben und hoffe, dass ich mit diesen Zeilen vielleicht dem ein oder anderen helfen oder wenigstens Mut spenden kann. Versucht das Problem anzupacken und Schritt für Schritt weiterzukommen. Toi toi toi.
Fazit: Das erste halbe Jahr 2014 habe ich bereits einen ziemlich großen Teil meiner Ziele erreicht. Wenn es im zweiten Halbjahr genauso gut läuft, bin ich mehr als zufrieden.