Als mich das Team von bwin gebeten hat, über Frauen im Leistungssport zu schreiben, habe ich nicht lange gezögert. Dieses Thema ist so vielschichtig und interessant und es gibt sogar in meinem Leben kleine Verknüpfungspunkte. Bwin hat eine Kampagne für Leistungssportlerinnen ins Leben gerufen, der sich auch andere Blogs widmen. Welche Bedeutung Sport in meinem Leben hat und hatte, warum ich keine Leistungssportlerin geworden bin und welche Leistungssportlerin mich inspiriert, erfahrt ihr im heutigen Artikel.
Ich bin keine Sportskanone, war nie eine und werde auch nie eine werden. Es gibt nur 2-3 Disziplinen, in denen ich in meiner Kindheit gut war, doch meine allgemeine Ängstlichkeit und das fehlende Selbstvertrauen haben mich daran gehindert mehr zu wagen. Dabei wäre ich vielleicht gar nicht so untalentiert gewesen, mit einem Sportlehrer und ehemaligem Stabhochsprungmeister der Ukraine als Vater. Doch Hochsprung und Stäbe nahm ich nur als Bedrohung wahr, gemeinsam mit meinen Feinden, dem Bock und den Bällen. Doch es gab einen Sport, vor dem ich, bis zu einem bestimmten Punkt, keine Angst hatte und auch Talent zeigte: das Schwimmen.
Mein Seepferdchen konnte ich mir mit 5 auf meinen Barbiebadeanzug bügeln lassen, Bronze machte ich in der zweiten Klasse. Bis dahin ging ich auch wöchentlich zum Schwimmtraining, tauchte nach Ringen und schwamm erfolgreich meine Bahnen in der Schwimmhalle meiner Kleinstadt. Noch heute rieche ich die Mischung aus Chlor und Nässe, höre das Summen der Föhne, die meine Haare nur im Schneckentempo trockneten und damit meistens keine 10 Pfennig mehr für den danebenstehenden Kaugummiautomaten übrig ließen. Doch meine “Schwimmkarriere” endete, bevor sie richtig begann – mit einem Trainerwechsel.
Ich sollte in eine höhere Gruppe mit einem neuen Schwimmlehrer. Dieser war zwar jung und sicherlich auch nett, aber Männer waren mir damals zum großen Teil suspekt und Ingo (ich werde seinen Namen nie vergessen) zwang mich in der ersten gemeinsamen Stunde zum Kopfsprung, der mir (Überraschung!) jedoch große Angst machte. Natürlich kam ich genau deshalb blöd im Wasser auf und tat mir weh. Von da an weigerte ich mich, weiter zum Training zu gehen.
Wie ihr seht, war ich definitiv nicht zur Leistungssportlerin geboren. Zu ängstlich, zu sensibel. Das sind Punkte, die ich bei Leistungssportlern bewundere, gerade auch bei Frauen. In meinen Augen sind sie der Mut in Person, nehmen Schmerzen und Verletzungen in Kauf und machen keine Rückzieher, so wie mein achtjähriges Ich. Viele Sportlerinnen wirken gerade dadurch hart. Und Härte ist etwas, dass oft als unweiblich angesehen wird. Außerdem gibt es so einige Sportarten, die die typisch weiblichen Formen verformen. So auch im Schwimmsport. Breite Schultern schreien nicht gerade “Ich bin eine Frau!”. Ich finde, Leistungssportlerinnen haben enormen Respekt verdient, auch, weil sie trotz gleicher Anstrengung nicht so große Popularität wie Leistungssportler erlangen. Eine Leistungssportlerin, vor der ich großen Respekt habe, ist Franziska van Almsick.
Franziska van Almsick hat für mich die perfekte Mischung aus sportlicher Härte und femininer Weichheit. Sie hat es in der Welt des Sports nach ganz oben geschafft, sich aber immer ihre Weiblichkeit bewahrt. Diese zeigte sie schon während ihrer Karriere durch Bikini- und Dessousfotos in der Maxim. Auch jetzt empfinde ich ihr Auftreten als durchweg weiblich und finde es bewundernswert, wie sie ihr Leben meistert.
* Dieser Artikel entstand in Kooperation mit bwin.