Hua Hin – Von Nachtmarkt-Enttäuschungen, Kindertischen und der letzten Meeresbrise

Baan Than Khun Café Hua Hin ThailandIch liebe Großstädte, keine Frage. Deshalb freute ich mich auch schon auf das Abenteuer Bangkok, als wir Koh Phangan verließen. Doch das Paradies zu verlassen tut weh. Sehr weh. Zurück in die Zivilisation und zurück in das Land ohne Meer. Doch wir beschlossen, nochmal einen kleinen Zwischenstopp zu machen und auf dem Weg nach Bangkok eine Nacht und einen halben Tag in Hua Hin zu verbringen. Denn nicht nur der Nachtmarkt Hua Hins wurde im Reiseführer angepriesen, auch der Strand, an dem sonst niemand Geringeres als der thailändische König sein Handtuch ausbreitet. Ok, er wird sein Handtuch wahrscheinlich nicht selbst ausbreiten und wahrscheinlich legt er sich auch nicht auf den Sand, aber es ist sein Urlaubsort. Und das spürte man auch deutlich in Hua Hin. Doch von vorn.

Von Koh Phangan ging es für uns ganze 8,5 Stunden lang mit der Fähre und dem Bus nach Hua Hin. Das ist zwar ein ziemliches Stück, doch da Hua Hin direkt auf dem Weg nach Bangkok liegt, hatten wir den Großteil der Strecke somit schon hinter uns. Gezahlt haben wir dafür 1200 Baht (32 Euro). Ich fand die langen Fahrten auch nicht schlimm und habe sie immer dafür genutzt, Notizen für diese Posts zu machen, die weitere Reise zu planen, zu lesen oder Hörbuch zu hören. Deshalb verging die Zeit meistens wie im Flug. Was allerdings nicht so cool ist, ist, dass auch eigentlich zuverlässige Unternehmen wir Lomprayah doch nicht immer zuverlässig sind. Ohne diskriminierend sein zu wollen: Es fährt den Bus eben immer noch ein Thai und Thais haben so ihre eigenen Vorstellungen von Pünktlichkeit. Und so sehr ich die thailändische Mentalität auch liebe, ich bin und bleibe Deutsche und hasse Unpünktlichkeit.

Wir hatten uns für einen Zwischenstopp in Hua Hin entscheiden, weil wir 1. so nochmal den Strand sehen konnten und 2. der Nachtmarkt toll sein soll. Das hatte ich ja schon erwähnt. Da die erste Fähre, mit der wir um 17 Uhr, also zum Start des Nachtmarkts, in Hua Hin gewesen wären, bereits voll war, mussten wir die spätere nehmen, mit der wir um 21:30 hin Hua Hin gewesen wären. Mit Check-in im Hotel wären uns also noch mindestens 1,5 Stunden auf dem Nachtmarkt, der um 00:00 Uhr schließt, geblieben. Nicht aber, wenn der Busfahrer beschließt, auf der Strecke mit dem riesigen Bus voller Menschen an einer kleinen Hütte zu halten, um einen neuen Talisman zu kaufen oder an einer Raststätte wenige Kilometer vor Hua Hin. Natürlich haben wir dort nichts gegessen, da wir uns unseren Hunger für den Nachtmarkt aufsparen wollten.

Doch wir fuhren und fuhren und ich machte mir erste Sorgen um den Nachtmarkt. Viele Kilometer später machte ich mir zusätzlich Sorgen um den Check-in im Hotel. Ich hätte dort gern Bescheid gesagt. Doch die Nummer des Hotels stand in Stefans Handy und dessen Akku war leer. Also der des Handys, nicht Stefans. Mit 70 Minuten Verspätung kamen wir schließlich in Hua Hin an.

Unser Hotel in Hua Hin – Das G. House

G House Hua Hin Thailand

In Hua Hin hatten wir uns für das ziemlich cool klingende Hotel G. House entschieden. In den Hotelbewertungen hatte ich gelesen, dass es zwar nicht zentral läge, aber es einen Shuttle zum Nachtmarkt und zum Strand gäbe, und das fand ich prima. Ich befürchtete also, erst noch ewig mit dem Taxi zum Hotel fahren zu müssen. Mittlerweile war es nämlich bereits 22:45. Somit verabschiedete ich den Nachtmarkt schon innerlich. Doch kurz vor 23 Uhr trafen wir an den golden glänzenden Buchstaben des G. House ein. Direkt zentral war es wirklich nicht, aber weitaus zentraler als gedacht.

Das Personal empfing uns herzlich und der nette Thai, der uns zum Zimmer führte, bot uns sogar seinen Roller an, damit wir schneller zum Nachtmarkt kämen! Unglaublich! Die Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit machen die Thais mit ihrer Herzlichkeit und Gastfreundschaft einfach wieder wett. Ansonsten ist das G.House nichts Besonderes, hat aber ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und unser Zimmer kam uns nach dem kleinen Steinbungalow im Coral Bay riesig vor. Genau wie das Bett. Wir stellten dort aber nur schnell das Gepäck ab und spurteten los zum Nachtmarkt.

G House Hua Hin Thailand G House Hua Hin Thailand

Da ich mir in der Stadt mit dem Roller natürlich in die Hosen mache und weit und breit kein Taxi zu sehen war, gingen wir zu Fuß. Der nette Mitarbeiter, der uns seinen Roller angeboten hatte, erklärte uns den Weg und gab uns eine Karte. Die 800 Meter bis zum Nachtmarkt dauerten keine 15 Minuten, dennoch war ich genau wie in Phuket Town wieder sprachlos, wie in Thailand Städte mit 60.000 Einwohnern aussehen. Man hat dort das Gefühl, mindestens in Berlin zu sein. Absolut keine Parallelen zu deutschen Kleinstädten. Was wir auf dem Weg zum Nachtmarkt aber außerdem feststellten: Wir hatten vor lauter Eile die Kamera vergessen! Wirklich schade, aber wir mussten uns nun zwischen Nachtmarkt und Kamera entscheiden. Und ihr könnt euch denken, wer gewonnen hat.

Auf dem Nachtmarkt angekommen, bauten die meisten Stände leider schon ab. Es war mittlerweile 23:25. Stefan entdeckte einen Stand mit sogenannten Kanom Kroks, Kokos-Pancake-Bällchen, die einfach nur göttlich schmeckten. Doch leider blieben sie das einzige Highlight des Nachtmarkts. Mein Hunger hatte sich verabschiedet, nachdem ich an einem Fischstand vergessen hatte, die Luft anzuhalten (und glaubt mir, es roch nicht wie an einem deutschen Fischstand), doch Stefan suchte verzweifelt weiter nach etwas Essbarem. Außerdem war der Nachtmarkt etwa dreimal so klein, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Schließlich fand Stefan doch noch einen Stand und bekam Green Curry. Ich bekam keinen Bissen herunter und wer mich Vielfraß kennt, weiß, dass das etwas zu bedeuten hat. Ich wollte einfach nur noch ins Hotel und schlafen.

Da wir am nächsten Morgen nicht so recht aus dem Hintern kamen, verpassten wir den Shuttle um 10 zum Strand und beschlossen, zu Fuß zu gehen. Unsere Koffer stellten wir im G. House unter. Auf dem Weg erkundigten wir uns außerdem noch nach dem Bus nach Bangkok. Es gab in Hua Hin Stationen, an denen alle halbe Stunde ein Minibus für 180 Baht pro Person nach Bangkok fuhr, was äußerst praktisch ist. Anschließend wollten wir zum Strand, doch das war gar nicht so einfach wie gedacht. Obwohl wir das Meer schon sehen konnten, fanden wir einfach keinen Zugang! Also beschlossen wir, hungrig und schwitzend, erstmal etwas zu essen.

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Der Beweis dafür, dass die Thais süchtig nach Rollern sind. 

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Und die sehen teilweise echt lustig aus. 

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Wie und was auf den Rollern so transportiert wird, wäre in Deutschland wirklich nicht denkbar…

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Die Königsfamilie auf riesigen Werbepostern.

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Fahrräder sieht man auf Thailands Straßen eigentlich nie. Wenn dann so wie hier zur Dekoration. 😀

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Kabel werden in Thailand sehr dezent gespannt. 

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Und Skuriles vermisst man auch nicht.

Im Endeffekt war ich wirklich froh, dass wir den Zugang zum Meer nicht gefunden haben, denn sonst hätten wir niemals dieses tolle Café entdeckt. Das Baan Than Khun Café versetzt einen in das Thailand vor hm, sagen wir mal einigen Jahren. Es ist detailverliebt, sehr vintage und hat riesigen Charme. Zu essen gibt es dort nur Frühstück und Phad Thai, aber da wir eh nicht die großen Frühstücker sind, nahmen wir Letzteres. Davon kann man ja eh nie genug haben, oder? Im zweiten Stock sah es noch schöner aus als unten. Überall hingen alte Bilder des Königs und seiner Familie. Die Besitzerin, die uns am Eingang empfangen hatte, scheint sich allgemein sehr für Einrichtung und Architektur zu interessieren, denn auf den Tischen lagen Bücher über den Thai-Stil. Auch das Essen und die Getränke waren liebevoll angerichtet. Doch seht selbst.

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Obwohl man bei diesem tollen Ambiente denken könnte, dass alles etwas teurer ist, haben wir für einen Iced Latte, einen normalen Latte, einen grünen Tee und zwei Mal Phad Thai nur 140 Baht (3,75 Euro) bezahlt. Das hätte man hier in Deutschland für nur ein Getränk bezahlt! Ach dieses Thailand…

Allgemein gefiel uns Hua Hin vom ganzen Flair auch besser als Phuket Town. Ein Strand macht jede Stadt schöner, oder? Doch wir würden uns immer für die thailändische Natur statt einer Stadt entscheiden. Bangkok vielleicht ausgeschlossen, denn das ist nochmal ein anderes Thema. Den Zugang zum Strand haben wir dann übrigens auch noch gefunden. Und der war gar nicht mal so übel. Nicht vergleichbar mit Koh Phi Phi und Haad Khom, aber wirklich schön. Stefan musste an die Copacabana denken, auch wenn er dort natürlich noch nie war. Ich an den Stadtstrand von Rom, an dem ich aber sehr wohl schon war.

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Der Altersdurchschnitt lag am Strand von Hua Hin etwa bei 60. Wenn dort jemand eine Party gegeben hätte, hätten wir beide am Kindertisch gesessen. Hübsch waren natürlich auch die Reiter auf den Pferden, die dem Ganzen einen ganz besonderes Charme verliehen und die Muster im Sand, die von den Krebsen kamen. Also liefen wir noch einige Kilometer am Strand entlang, bis wir endlich einen Ausgang fanden. Denn hier reiht sich Hilton-Verschnitt an Hilton-Verschnitt und so weiß man ziemlich schnell, woher die ganzen alten Leutchen kommen.

Hua Hin Strand Thailand Hua Hin Strand Thailand Hua Hin Strand Thailand Hua Hin Strand Thailand Hua Hin Strand Thailand Hua Hin Strand ThailandWir machten noch einen kurzen Zwischenstopp bei der Pediküre (doch darüber erzähle ich euch in einem anderen Post nochmal mehr), holten unsere Koffer und machten uns auf den Weg nach Bangkok

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