Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr als Erwachsene (oh Gott, habe ich mich wirklich gerade als Erwachsene bezeichnet?), äh, viel zu groß gewordene Kinder, an einen Ort aus eurer Kindheit zurückkehrt und euch alles ganz klein und unaufregend erscheint? Als hätte jemand den Glanz weggewischt, auf Schwarz/Weiß-Modus umgeschaltet und die Musik ausgemacht. Nein, keine Angst, so ging es mir nicht im Filmpark Babelsberg. Sonst hätte ich diesen Post hier nämlich gar nicht verfasst, sondern die schmerzliche Erinnerung ganz schnell irgendwo ganz tief in meinem Gedächtnis vergraben. Doch es ging mir schon oft so an Orten meiner Kindheit und deshalb hatte ich genau davor Angst, als ich vor fast drei Wochen nach 14 Jahren nach Babelsberg zurückkehrte. Wie es mir dort tatsächlich gefallen hat, erfahrt ihr wie immer in den Pros und Contras.
PROS
+ Der Filmpark steckt voller Filmgeschichte, die man mit jedem Atemzug aufzusaugen scheint. Hier werden Erinnerungen wach. Plötzlich steht man neben einem riesengroßen Sandmännchen, muss an das schreckliche Metropolis-Seminar an der Uni denken und an den Tigerenten-Club, auf den ich mich früher jede Woche wie verrückt gefreut habe. Nicht verpassen solltet ihr auf jeden Fall die Medienstadt-Tour (auch wenn ihr keine GZSZ-Fans seid), denn hier erfährt man einiges Interessantes über den Filmpark.
+ Bleiben wir gleich beim Thema: GZSZ. Ich gucke GZSZ seit ich 6 bin (und nein, ich schäme mich nicht mehr dafür, seit ich in der Uni beim Soziologieseminar erfahren habe, dass viele Soziologinnen es schauen, um abzuschalten – HA!). Als ich das erste Mal vor 14 Jahren im Filmpark war, standen dort noch der Wohnwagen der Morenos (Hey, Leon ist sogar immer noch Bestandteil der Serie!) und Daniels Bar, die mittlerweile aber wahrscheinlich nur noch solche Freaks wie ich kennen. Jetzt kann man das GZSZ-Außenset bewundern, das natürlich viel kleiner und unbeeindruckender ist als im TV. Interessant war es aber trotzdem, auch wenn es mir die Illusion genommen hat, dass ich jemals ein GZSZ-Star werden könnte (man darf seine Kindheitsträume nie ganz aufgeben, oder ;-)). Denn als GZSZ-Darsteller darf man nicht über 1,80 m sein, weil die Kulissen aufgrund der Kamera-Perspektive viel kleiner sind als in der Realität. Durch die Tür von “Metropolitan Trends” würde ich mit meinen 1,80 m nur gerade so durchpassen. Und weil die bestimmt nicht wollen, dass ich größer bin als die meisten Männer, ist der große Traum ausgeträumt. 😉 Fotos darf man dort übrigens nicht machen, weil ja immer 3 Monate im voraus gedreht wird und teilweise schon Dekorationen aus der Zukunft zu sehen sind, die noch nicht an die Öffentlichkeit sollen.
+ Nach wie vor mein Highlight: Das Action Kino. Bereits als 11-jährige konnte ich mich total dafür begeistern, heute ist das Ganze sogar noch in 4D. Neu ist außerdem der Dome of Babelsberg, wo man zusätzlich Monster erschießen muss. Das konnte mich allerdings nicht ganz so sehr überzeugen, wie das Action Kino. Kann aber auch daran liegen, dass ich 23. (von 24) geworden bin (ich bin mir sicher, dass meine Pistole kaputt war). Stefan, der Streber, hat übrigens gewonnen.
+ Immer wieder schön sind auch die Fahrt im Panama-Kanal und die Stunt-Show. Beides erinnerte mich sofort an meinen ersten Besuch.
CONTRAS
– Der mit negativste Punkt war für mich die Gastronomie. Neben zwei Fast-Food-Ständen mit nicht wirklich genießbarem Essen gibt es das “Erlebnisrestaurant Eisenherz”, welches garantiert super ist. Doch hier gibt es nur Menüs, die natürlich auch ihren Preis haben und ihre Zeit dauern, weshalb wir uns dagegen entschieden. Deshalb mussten wir gezwungenermaßen auf das Fast-Food ausweichen. Es wäre toll, wenn man hier noch eine Zwischenlösung hätte. Ein normales Restaurant mit leckerem Essen.
– Ein ziemlicher Reinfall war außerdem die “Drei Musketiere – Making-of-Show”. Für Kinder mag das ja vielleicht noch etwas unterhaltsam sein, aber wir fanden es alle fürchterlich und waren kurz davor zu gehen.
– Mit Abstand das Schlechteste war allerdings der Simulator neben dem Autoscooter. Das waren meiner Meinung nach die langweiligsten 2 Minuten meines Lebens und dafür musste man tatsächlich noch 2 Euro bezahlen. Am liebsten hätte ich den Leuten nach uns zugerufen “Tut es nicht! Spendet die 2 Euro den Kindern in Afrika!” oder sowas in der Art.
FAZIT
Natürlich war der Filmpark Babelsberg für mich nicht mehr solch ein großes Highlight wie in meiner Kindheit. Doch wir hatten eine Menge Spaß und haben so einiges erlebt. Es ist ein tolles Ausflugsziel mit Kindern oder als Gruppe, so wie wir es waren.