Es gibt Dinge, die tauchen urplötzlich mitten aus der Versenkung auf. Man fragt sich, woher sie bloß kommen und wie sie, wenn man sie doch vorher gar nicht vermisst hat, denn so schnell so populär werden konnten. Diese Dinge gibt es eigentlich in so ziemlich allen Bereichen des Lebens. Einige davon verschwinden glücklicherweise so plötzlich wieder, wie sie aufgetaucht sind (Tamagotschis, Jeans ohne Hosentaschen, Plateauturnschuhe), andere wird man nicht wieder los (Flip Flops, Stringtangas, das Internet).
In diesem Sommer tauchten vor allem im kulinarischen Bereich neue Kreationen auf, vor denen man sich zumindest in Berlin nicht retten konnte. Die Übeltäter heißen Frozen Yoghurt (auch Frozen Yogurt oder Frozen Joghurt) und Bubbletea und lösen seit einigen Monaten einen riesigen Hype aus. Da ich von Natur aus ziemlich neugierig bin (was mir leider als Kind die ein oder andere Weihnachtsgeschenküberraschung vermiest hat), musste ich das Zeug natürlich unbedingt ausprobieren, um zu testen, welche einzigartigen Kreationen ich in den letzten 23 Jahren verpasst habe und natürlich um mitreden zu können.
Das erste Mal hörte beziehungsweise las ich in einem Neon-Artikel über Frozen Yoghurt, in dem sich der Autor über einen Freund amüsierte, der seinen Job als Bankkaufmann (oder sowas in der Art) hingeschmissen und sich mit einem Frozen Yoghurt Laden selbständig gemacht hatte. Der Autor konnte dem gefrorenen Joghurt nicht sehr viel abgewinnen und somit den Hype auch überhaupt nicht verstehen. Jedoch wusste ich danach wenigstens, dass Frozen Yoghurt gefrorener Yoghurt ist, der mit sogenannten Toppings (meist Früchte, Nüsse, Schokosplitter etc.) garniert wird. Nachdem mir eine gute Freundin den Frozen Yoghurt dann wärmstens ans Herz gelegt hatte, bekam ich die erste handfeste Chance auf dem Deutsch-Amerikanischen Volksfest, auf dem es doch tatsächlich einen kleinen Frozen Yoghurt Stand gab. Ich verliebte mich ehrlich gesagt sofort. Wenige Woche später stellte ich jedoch fest, dass der Frozen Yoghurt dort einen Scheibenkleisterdreck gegen den in den Frozen Yoghurt Läden Berlins war. Dort gibt es den Frozen Yoghurt nämlich auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen und eine riesige Auswahl an Toppings.
FAZIT: Also ich für meinen Teil bin dem Frozen Yoghurt Hype verfallen und hoffe, dass er sich mindestens so lange hält, wie das Internet ;-).
Von Bubbletea las ich das erste Mal auf facebook, wo eine Freundin ihre Freundinnen mit dem Hype angesteckt hatte. “Was ist das denn nun schon wieder?”, dachte ich und war mir sicher, dass mir dieses Zeug schon bald über den Weg laufen würde. Und tatsächlich. Vor einer Woche war ich in den Potsdamer Platz Arkaden unterwegs und entdeckte an einem asiatischen Imbiss ein großes Schild, auf dem Bubbletea angepriesen wurde und vor dem sich auch schon eine beachtliche Schlange gebildet hatte. Natürlich stellte ich mich sofort brav an und studierte die Unmengen an “Flavours” und anderen Möglichkeiten, wie man seinen Bubbletea trinken konnte. Zumindest kam relativ schnell der Aha-Effekt, als ich unzählige kleine Kugeln entdeckte, die mich an Badezusatz erinnerten. Ich entschied mich für einen Früchtetee mit Cranberrygeschmack und die Bubbles (also die Badekügelchen) sollten nach Mango schmecken. Mein großer Fehler war allerdings, dass ich auf die Frage der Bedienung, ob ich denn auch Rosenwasserplättchen (oder sowas in der Art) haben möchte, brav nickte, denn die versauten den ganzen Bubbletea. Abgesehen davon schmeckte er ziemlich süß und eben nach Tee. Die Bubbles waren ziemlich lustig und das Gefühl, sie zu zerbeißen, erinnerte mich sofort an diese kleinen Luftbläschen dieses Plastikverpackungsmaterials.
FAZIT: Bei meinem ersten Bubbletea bin ich nicht zum Fan mutiert, aber vielleicht gebe ich ihm nochmal eine Chance.