Als ich Zuhause aus- und mit meinem Freund zusammenzog, gab es eine riesige Liste an Dingen, die wir brauchten. Einige Dinge kramte unsere Verwandtschaft natürlich auch aus dem Keller hervor: meine Oma ihren gefühlte 50 Kilogramm schweren Wok, meine Mutter ihre Weihnachtsdekoration und mein Vater seine Stereoanlage, die man nur mit Hilfe eines Schraubenziehers in Gang bekommt. Doch die Dinge, die man wirklich dringend braucht, wie einen Fön, ein Sofa, einen Wäscheständer und Geschirr, die hatte niemand im Keller. Das Geschirr war eine der ersten Sachen, mit denen ich mich beschäftigte. Warum? Weil es bei 3 Suisses zur Bestellung wunderhübsches Geschirr dazugab.
Ich überlegte einige Tage hin und her, ob ich dort bestellen sollte oder nicht. Denn das Problem war, dass das Geschirrset nur aus 6 normalen Tellern, 6 tiefen Tellern und Besteck bestand, alles mit einem sehr schönen, aber auffälligen Muster verziert. Doch ich dachte wie Omi und vermisste das Kaffeeservice. Das müsste ich ja dann auch noch kaufen und dann würden die Tassen ja überhaupt nicht zu den tiefen Tellern passen. Wie fürchterlich! Keine Ahnung, was mich damals geritten hat, jedenfalls ließ ich das Geschirrservice in Frankreich und kaufte ein ganz weißes mit dreieckigen Tellern bei eBay. Das enthielt dann auch ein Kaffeeservice mit Tassen, die aber so hässlich waren, dass ich sie meist nur zum Anmischen des Dressings benutze. Den Latte Macchiato trinken wir eh aus Gläsern. Und wie sieht mein perfektes, einheitliches Geschirrservice jetzt, fünfeinhalb Jahre später, aus? Wir haben noch 5 dreieckige Teller, 6 viereckige von der Tante meines Freundes dazubekommen und 6 helllilafarbene gekauft, weil sie mir gut gefallen haben. Und das sind nur die Teller. Von dem ursprünglichen Service sind einige Teller zu Bruch gegangen, von den hässlichen Tassen aber natürlich keine. Kurz gesagt: Einheitlichkeit gleich null. Doch jetzt bin ich auch nicht mehr auf dem Omi-Trip, sondern mixe mein Geschirr viel lieber. Alles andere ist doch ein wenig spießig.
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* Dieser Artikel entstand in Kooperation mit home24.de.