Die Minus-1-Diät – Woche 7: Vegetarier auf Probe

Die Minus-1 DiätWie ist es 7 Tage lang kein Fleisch und Fisch zu essen? Und wie fühlt man sich als Vegetarier, vor allem wenn man mit Fleisch en masse konfrontiert wird?

Der Tag davor

“Eine Woche ohne Fleisch”, da kann man eigentlich nicht viel falsch verstehen. Deshalb habe ich auch lediglich noch mal nachgelesen, ob auch Fisch dazugehört, wobei ich mir selbst das schon denken konnte. Die Vorbereitung bestand deshalb vorrangig darin, unsere Fleischbestände aufzubrauchen, damit wir nichts wegwerfen müssen. Und das war gar nicht so leicht. Da ich irgendwie nicht so der Einfrier-Fan bin, mussten wir am Samstag und Sonntag ziemlich viel Wurst essen und wenn man das muss, schmeckt die nur noch halb so gut. Am Samstag wurde dann noch schnell für ein vegetarisches Gericht eingekauft und so fühlten wir uns für die vegetarische Woche ausreichend gewappnet.

Die Woche

Eine Woche ohne Fleisch auszukommen, war überhaupt kein Problem. Da weder mein Freund noch ich Menschen sind, die jeden Tag ihr Steak auf dem Teller brauchen, wir ein großes Repertoire an vegetarischen Rezepten haben und auch Tofu mögen, waren die 7 Tage ohne Fleisch in dieser Hinsicht ein Kinderspiel. Ich habe weder Fleisch noch Fisch auch nur eine einzige Minute lang vermisst, jedoch wusste ich ja auch, dass ich sie bald wieder essen können würde.

Etwas schwieriger wurde es allerdings ab Mittwoch, da ich ein wenig zu spüren bekam, wie ein Vegetarier sich fühlen muss. Ab Mittwoch arbeitete ich nämlich auf der ITB am Stand der Ukraine und wer die ukrainische oder russische Küche kennt, weiß, dass Fleisch ganz oben auf dem Speiseplan steht. Deshalb wurde ich mit Massen an Fleisch, Speck und Wurst konfrontiert und zudem noch mit Sorten, die ich auch sonst nicht anrühren würde. Dabei bemerkte ich, wie ich  diesen Sorten gegenüber einen immer stärkeren Ekel und sogar einen leichten Ekel gegenüber Fleisch und Fisch im Allgemeinen entwickelte. Beim Gang durch den Supermarkt sah ich plötzlich überall Eisbein, Speck & Co. und meine Liebe zum Tofu wurde mit jedem Tag größer.

Der Tag danach

Doch eines blieb trotzdem aus: Das Verlangen für immer vegetarisch zu leben. Denn trotz alledem liebe ich ein gutes Steak, Omas Rinderrouladen und die Forelle am Heiligabend. Was kann ich also tun?

Meiner Meinung nach gibt es zwei Möglichkeiten und ihr dürft mich gern korrigieren! Zum einen kann ich seltener Fleisch und Fisch essen, was mir definitiv nicht schwerfallen würde. Zum anderen kann ich Fleisch und Fisch im Bioladen oder beim Fleischer kaufen. Doch ich bin ehrlich: Ich bin bei beidem etwas ratlos, ob es etwas bringt. Ständig hört man konträre Meinungen zu diesen Themen. Die einen sagen, man soll im Bioladen kaufen, die anderen sagen, dass das Fleisch und die Haltung der ursprünglichen Tiere dort auch nicht besser ist. Ich bin garantiert nicht die Einzige, die etwas gegen die schlimmen Zustände der Tierhaltung machen möchte und ich bin sicher, dass es Vielen genauso geht wie mir: Man weiß nicht wie. Zumindest was den Konsum anbelangt. Also, ich würde mich freuen, wenn ihr euren Standpunkt zu dieser Sache darlegt und wir vielleicht sogar (nett und freundlich) darüber diskutieren können.

PS.: Woche 8, die Woche ohne Zusatzstoffe, muss übrigens erst einmal verschoben werden, da ich diese Woche keine Chance hätte, sie durchzuhalten. Aber sie wird garantiert nachgeholt, versprochen.

Kommentare

  • Ines von modeonlinebestellen.de

    Ich essen mittlerweile auch weniger Fleisch. Und ich achte auch darauf, wo es herkommt. Wenn man beim Hofladen oder Bioladen kauft, bekommt man bessere Qualität – davon bin ich überzeugt. Und soooooo viel teuerer ist es nicht! Es schmeckt auch anders. Ganz zu Schweigen vom moralsichen Aspekt, dass man so die Massentierhaltung nicht unterstützt.
    Der Markt regelt sich ganz einfach nach Angebot und Nachfrage. Wenn mehr Bio-Qualität verlangt werden würde bzw gekauft werden würde, würde auch mehr davon produziert werden. Nur die breite Masse kann so etwas verändern, nicht drei oder vier Ökos.

  • Sue

    Seit diesen ganzen “Skandalen” um die Antibiotika in der Tierhaltung etc. esse ich fast kein Fleisch mehr, und wenn, dann nur aus dem Bioladen. Ich fühle mich dabei einfach sicherer, und ich weiß, dass ich damit nicht die Massentierhaltung unterstütze. Das müsste nur mehr Leute machen, denn Ines hat Recht: je mehr die Leute Fleisch wollen, desto schlimmer wird die Situation in der Produktion.

    Auf die Idee zum Fleischverzicht hat mich übrigens mein Vater gebracht: er meinte, früher gab es nur Sonntags Fleisch, den Sonntagsbraten eben. Das habe ich mir als Anregung genommen, jetzt esse ich nur ein Mal die Woche Fleisch, und mir geht es genau so gut wie vorher!

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