Was ist Weißmehl und was Vollkorn? Und wie kann es sein, dass in Vollkornprodukten Weizenmehl steckt? Eine verwirrende Woche, die am Ende jedoch für mehr Klarheit in meinem Kopf gesorgt hat.
Der Tag davor
Meine ersten Gedanken um die nächste Woche machte ich mir dieses Mal ganz vorbildlich bereits am Samstag. Brot und Brötchen neigten sich nämlich stark dem Ende entgegen und so schlug ich meinem Freund vor, doch gleich Vollkornprodukte zu kaufen, bevor wir dann auf dem Weißmehl sitzen bleiben. Doch das war leichter gesagt als getan, denn diesen Gedanken hatte ich erst im Supermarkt, ohne mich vorher belesen zu haben. In der Backwarenabteilung war von Vollkorn leider weit und breit nichts zu sehen und meinen Freund packte plötzlich der Wunsch, unseren Brotbackautomaten erneut auszuprobieren (der erste Versuch war aufgrund von nichtvorhandener Hefe und zu viel Natron kläglich gescheitert). Deshalb ließen wir die Tiefkühltruhen mit den verlockenden Dinkelbrötchen (die kannte ich schon von früheren Diäten und wusste, dass die wirklich lecker schmecken) links liegen und steuerten auf das Mehl zu. Davon gab es auch jede Menge. Weizenmehl, Roggenmehl mit enthaltenem Weizenmehl, Vollkornmehl mit Weizenmehl und was nicht noch alles. Im Endeffekt waren wir ziemlich ratlos, kauften aber intuitiv Dinkel-Vollkornmehl. Mein Freund spielte das Wochenende über Bäcker und war mit seinem zweiten Brot auch ziemlich erfolgreich. Somit konnte die Woche erfolgreich starten.
Die Woche
Nachdem ich mich dann noch einmal genau über Weiß- und Vollkornmehl erkundigt hatte, verlief die Woche eigentlich mehr oder weniger problemlos. Zum Frühstück gab es Vollkornknäckebrot, was eigentlich ziemlich lecker ist und sonst versuchten wir Getreide entweder zu umgehen oder durch Vollkornprodukte zu ersetzen. Jedoch haben wir einen Fehler begangen, den ich aber erst am Ende der Woche erkannt habe. Anstatt von Vollkornnudeln haben wir Dinkelnudeln gekauft. Der Denkfehler – Weißmehl = Weizenmehl. Das ist jedoch falsch. Der Unterschied zwischen Weiß- und Vollkornmehl besteht nicht in der Getreidesorte, sondern in der Herstellung. Weißmehl wird stärker geschrotet und verliert dadurch fast sämtliche Nährstoffe, deshalb nimmt man quasi leere Kalorien zu sich. Außerdem werden die Kohlenhydrate des Weißmehls schneller in Zucker umgewandelt und landen somit auch schneller auf der Taille. Wichtig ist also, dass immer Vollkorn draufsteht, egal ob Brot oder Nudeln. Reis habe ich in der letzten Woche zwar nicht gegessen, aber gelesen, dass Vollkornreis auch Naturreis genannt wird. Jedoch sollte man Naturreis nicht mit Wildreis verwechseln, weil letzterer schwer verdaulich sein soll.
Körperliche Auswirkungen habe ich wieder mal nicht festgestellt. Langsam habe ich das Gefühl, dass mein Körper irgendwie auf gar nichts außer Zucker reagiert. Sehr merkwürdig.
Der Tag danach
Ich muss zugeben, ich habe ich in der letzten Woche ziemlich zugeschlagen. Gegen Kinderriegel und Chips sind auch Vollkornprodukte machtlos. Da meine letzte Woche sehr mit Arbeit vollgepackt war, habe ich es außerdem nicht zum Sport geschafft. Fazit: Ich habe schon wieder 0,2 kg zugenommen. Aber so kann das nicht weitergehen. Ich entferne mich immer weiter von meiner Chino und das sollte ja nun nicht Ziel des Ganzen sein. Deshalb habe ich beschlossen, diese Woche auch so verstärkt auf meine Ernährung zu achten und wieder begonnen, Kalorien zu zählen. Somit sind meine Gewichtsangaben in Zukunft nicht mehr wirklich aussagekräftig, aber zumindest breche ich die Minus-1-Diät nicht ab.
Zum Vollkorn bleibt zu sagen, dass ich beschlossen habe, in Zukunft vermehrt Vollkornprodukte zu essen. Ich habe gemerkt, dass sie wirklich länger satt machen und gut tun, deshalb gebe ich ihnen und meinem Körper eine richtige Chance.