Seit Wochen, ach was sag ich, seit Monaten, beschäftige ich mich innerlich mit dem Thema Capsule Wardrobe und Minimalismus im Kleiderschrank. Seit der letzten Woche besonders intensiv. Und gestern habe ich nun den Entschluss gefasst: Das erste Mal seit “10 Tagen auf hohen Schuhen” ist es an der Zeit für einen neuen Selbstversuch in Sachen Mode. Doch wie kam es genau dazu und wie sieht der Selbstversuch aus?
Schon lange habe ich festgestellt, dass ich eine begrenzte Garderobe entspannend finde. Wenn ich für Reisen meine Tasche packe, packe ich komplette Outfits ein und versuche so zu kombinieren, dass ich möglichst wenig mitnehmen muss. Und das erspart mir auf Reisen immer ziemlich viel Zeit und Nerven. Auch in der Schwangerschaft merkte ich, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn die Garderobe etwas begrenzt ist. Ok, zu begrenzt ist dann auch irgendwann blöd, denn am Ende hatte ich wirklich kaum noch Auswahl. Doch ich merkte, dass ich etwas in meinem Kleiderschrank ändern möchte. Ordnung und System hineinbringen. Das passt auch gut zu unserem Jahresprojekt, dem Projekt Ordnung.
Was ist denn solch eine Capsule Wardrobe?
Im Prinzip ist das eine minimalistische Garderobe, die aus Teilen besteht, die sich gut miteinander kombinieren lassen. Und es gibt verschiedene Ansätze, wie man selbst zu solch einer Garderobe gelangt. Ich hab letzte Woche ziemlich viel zu dem Thema gelesen, vor allem auf Blogs. Dabei habe ich gemerkt, dass es zwei Richtungen gibt, sich dem Ganzen anzunähern. Entweder man überlegt sich zuerst, wie der eigene Stil aussehen soll und schaut sich dann den Kleiderschrankinhalt an oder andersherum.
Meine neue Bibel: Das Kleiderschrankprojekt von Anuschka Rees
Während meiner Recherche stieß ich auf “Das Kleiderschrankprojekt” von Anuschka Rees und das Buch sprach mich sofort an. Am Mittwoch traf mein Exemplar* hier ein und ich begann sofort gespannt zu lesen. Ich merkte schnell, dass der Ansatz von Anuschka Rees genau meiner ist. Denn das, was mich bisher beim Thema Capsule Wardrobe oft gestört hat, ist, dass man so viel vorgeschrieben bekommt. Da heißt es, man bräuchte beispielsweise einen Trenchcoat, zwei Pullover, 3 Hosen etc. Dazu findet man dann auf Pinterest zum Beispiel tausende Collagen mit der angeblich perfekten Capsule Wardrobe. Wenn wir uns daran halten würden, würden wir bald alle gleich rumrennen. Welch ein grauenhafter Gedanke! Außerdem möchte ich zwar Minimalismus im Kleiderschrank, aber keinen minimalistischen Kleidungsstil, denn das bin einfach nicht ich. Aber genau der wird bei der Capsule Wardrobe oft empfohlen. Eben weil sich minimalistische Kleidung gut kombinieren lässt.
Anuschka Rees will einem jedoch in Das Kleiderschrankprojekt zeigen, wie man seinen eigenen Stil findet und darauf die für sich perfekte Capsule Wardrobe aufbaut. Und genau das spricht mich an. Ich habe zwar schon eine Ahnung davon, was mein eigener Stil sein könnte, doch zu 100% weiß ich es noch nicht. Also starte ich heute das Kleiderschrankprojekt und nehme euch direkt mit. Denn die erste Aufgabe von Anuschka Rees lautet, 14 Tage lang seine Outfits fotografisch zu dokumentieren. Genau das werde ich ab heute machen und mein Outfit jeden Tag auf Instagram mit euch teilen. Mal schauen, wie es danach weitergeht.
Aber ist das nicht ein blöder Zeitpunkt, jetzt wo ich stille?
Meine Nachbarin Franka fragte mich gestern genau das. Auch sie stillt gerade und weiß daher, dass die Garderobe während der Stillzeit anders aussieht als sonst. Begrenzter ist. Normale Kleider funktionieren zum Beispiel nicht. Doch ich finde das überhaupt nicht schlimm, sondern eher hilfreich. Wenn die Garderobe eh schon begrenzter ist, ist es doch leichter. Und das, was ich dann gelernt habe, kann ich, nachdem ich abgestillt habe, wunderbar auf den Rest meiner Garderobe anwenden.
*Mein Exemplar wurde mir freundlicherweise vom DuMont-Verlag zur Verfügung gestellt.