“Pläne sind dazu da, geändert zu werden.”, oder wie war das? Das Bikini Bootcamp und ich, irgendwie steckt da der Wurm drin. Und dabei wollte ich es diesmal doch mal richtig durchziehen. An meine Grenzen gehen, Neues ausprobieren. Aber dann kam das Leben dazwischen. Oder besser gesagt meine Blasenentzündung. Die führte nämlich dazu, dass aus dem Bikini Bootcamp ein Sofa Bootcamp wurde. Die gesamte letzte Woche kämpfte ich gegen die Blasenentzündung und erst seit Montag bin ich wirklich wieder richtig gesund.
Nun könnt ihr euch mit Sicherheit denken, dass da an Sport nicht zu denken war. Und auch mit dem Kalorienzählen habe ich es nicht so genau genommen. Doch nichtsdestotrotz habe ich ganz neue Erfahrungen gemacht. Deshalb gibt es diesmal keinen chronologischen Ablauf meiner Woche, sondern die Woche anhand von 4 Herausforderungen.
Herausforderung Nr. 1: Das Bikini Bootcamp & Kranksein
Wenn ich krank bin, bemitleide ich mich immer ein kleines bisschen selbst. Das gebe ich gern zu. Ich ärgere mich darüber, dass ich nicht voll funktioniere, nicht richtig arbeiten kann und jammere über meine Schmerzen. Bei Stefan und mir ist das mit dem Wehleidigsein genau umgedreht. Letzte Woche habe ich mich vor allem darüber geärgert, dass ich keinen Sport treiben konnte (wer hätte gedacht, dass ich mich darüber mal ärgere…). Denn das Bikini Bootcamp unterbrechen zu müssen, passte mir überhaupt nicht in den Kram. Schließlich ist bald das Brautkleidfitting und ich wollte doch unbedingt noch unter die 70 Kilomarke.
Doch was außerdem immer passiert, wenn ich krank bin: Ich möchte Süßigkeiten. Als Trost. Ging letzte Woche natürlich nicht und ich habe auch tapfer durchgehalten. Ich habe sogar dem ebenfalls kranken Stefan (der es mit dem Rücken hatte) beim Schokoladenverzehr zugeschaut.
Was außerdem nervig war? Dass ich keine Kraft und keinen Elan zum Kochen hatte. Die Schmerzen waren teilweise wirklich schlimm und ich war an den schlimmsten Tagen eigentlich fast nur mit dem In- und Export von Tee in und aus meinem Körper beschäftigt. Zwischendurch habe ich versucht, bestmöglich noch irgendwas auf die Reihe zu bekommen, was sich Arbeit nennt. Denn Krankheit und Selbständigkeit verträgt sich nicht so gut.
Herausforderung Nr. 2: Das Bikini Bootcamp und Ausgehen
Eine der interessantesten Erfahrungen in der letzten Woche war eindeutig das Ausgehen. Man nennt es auch feiern gehen, tanzen gehen oder wie auch immer. Wir besuchten eine Diskothek. “Hä? Hatte sie nicht gerade noch eine Blasenentzündung?” Exakt. Ich habe bis zuletzt gehadert, ob ich mitgehe oder nicht. Stefans Stiefbruder und seine Frau waren in der Stadt, Stefans Bruder und seine Freundin waren ebenfalls extra nach Berlin gekommen. Und ich war eeewig nicht mehr tanzen und hatte mich schon so auf den Abend gefreut.
Am Freitagmorgen ging es mir tatsächlich auch noch nicht gut. Zum Abend hin wurde es dann aber besser und ich beschloss mitzugehen. Da ich erstens am Vortag Antibiotika genommen hatte und zweitens das Bikini Bootcamp ja Alkohol verbietet, habe ich auf diesen verzichtet. Und so ging ich zum ersten Mal in meinem Leben komplett nüchtern aus. Es ist jetzt nicht so, als würde ich sonst jedes Mal besoffen in einer Ecke liegen. Aber meistens bin ich zumindest ein bisschen angeheitert. 😉
Die Nüchternheit war für mich demnach eine ganz neue Erfahrung, die irgendwie auch cool war. Ich habe trotzdem viel getanzt (80er Musik sei Dank), bin nicht müde geworden und wurde natürlich vom Kater am nächsten Tag komplett verschont. Das einzig Nervige waren teilweise die Betrunkenen um mich herum (womit ich niemanden aus meiner Gruppe meine ;-)) und dass man gewisse Dinge (wie Hitze und Enge) viel stärker mitbekommt. Doch ich kann nur bestätigen: Man kann auch ohne Alkohol viel Spaß haben.
Herausforderung Nr. 3: Das Bikini Bootcamp und Ostern
Nennt mir ein Wort, das ihr mit Familienfeiern verbindet. Genau. Essen. Ostern ist zwar nicht so “schlimm” wie Weihnachten, aber natürlich gab es auch hier einige Verführungen. Glücklicherweise habe ich eine sehr verständnisvolle Familie und so konnte ich beim ersten Essen am Ostersamstag alles problemlos probieren. Das Essen fand bei meiner Mama statt und jeder hatte etwas mitgebracht. Meine Mama hatte Avocado mit Hähnchen gefüllt und mit Käse überbacken, meine Oma Avocadosalat mit Frischkäse, Tomaten und Lachs zubereitet, Stefan kleine Türmchen aus Vollkornbrot und verschiedenem Gemüse kreiert und ich Maissuppe gekocht. Nur während des Romméspielens musste ich die Finger von den Gummibärchen lassen.
Am Ostersonntag musste ich zum ersten Mal ein bisschen sündigen. Meine Mama hatte keine Vollkornbrötchen bekommen und so aß ich ein Kartoffelbrötchen. Abends gingen wir dann mit Stefans Familie essen. Das Weißbrot zu der Tomatensuppe überließ ich Stefan, verzichtete natürlich auf Säfte und Alkohol und bestellte dafür einen Ingwertee und ließ den Nachtisch weg. Ziemlich einfach. Nicht so leicht fiel es mir allerdings, den anderen beim Ostersüßigkeitenverzehr zuzuschauen. Naja, wenigstens die Ostereier blieben mir.
Am Montag waren wir dann bei Stefans Mama zum Mittag. Es gab Kaninchen mit Sauerkraut, Kartoffeln und Sauce und für mich statt des Kaninchens mit Frischkäse gefülltes Schweinefilet. Ich muss zugeben: Hier fiel es mir wirklich schwer, mich zu beherrschen, weil Stefans Mama einfach so lecker gutbürgerlich kochen kann. Ich musste einfach nochmal Nachschlag nehmen. Aber auf das Eis zum Nachtisch habe ich wieder verzichtet und natürlich nur Wasser zum Essen getrunken. Ostern habe ich also fast fehlerfrei überstanden. Aber dann kam der Besuch…
Herausforderung Nr. 4: Das Bikini Bootcamp und Besuch
Unsere Übernachtungsgäste vom Freitag, Stefans Bruder Toni und seine Freundin Maria, nahmen wir auch wieder mit zurück nach Berlin. Gestern stand nämlich Stefans Anzuganprobe für die Hochzeit an und Toni ist Stefans Trauzeuge. Am Montagabend hatte Toni dann den Wunsch, Pizza zu bestellen. Und ich muss zugeben, ich wurde langsam weich. Am Montagabend hatte ich wirklich einen schwachen Moment. Die Toffifees, die meine Mama Stefan zu Ostern geschenkt hatte, grinsten mich permanent frech an und ich hätte zu gern eins gegessen. Und ich wünschte mir so sehr, Pizza zu essen. Kurz war ich auch in Versuchung mir ebenfalls eine zu bestellen, aber Stefan schaute mich nur einmal böse an und ich nahm den Salat. Aber: bei den Pizzabrötchen wurde ich diesmal weich. Doch im Nachhinein muss ich feststellen: Das Gefühl, das man hat, während man mit Genuss so ein Pizzabrötchen isst, ist nicht annähernd so gut wie das Gefühl, das man hat, wenn man hart geblieben ist und der Versuchung widerstanden hat.
Und auch gestern wurde es nochmal schwer. Denn zwischen Anzuganprobe und Laser Tec (Das hatte Stefan Toni zu Weihnachten geschenkt und es hat SOLCHEN Spaß gemacht.) waren wir (wieder auf Tonis Wunsch) bei einem KFC-Verschnitt in Moabit und auch wenn ich mir extra nicht das Hähnchen mit Panade bestellt habe, fettig und kalorienreich war das Essen trotzdem.
FAZIT: Desto länger ich all den Verführungen, die vor allem das Ausgehen, Ostern und der Besuch boten, ausgesetzt war, desto schwieriger wurde es für mich. Ich konnte mich bei den verbotenen Dingen wie Alkohol, Weißmehl und Süßigkeiten zwar ganz gut zurückhalten, aber war garantiert mehrfach über meinen Kalorien. Der zusätzlich fehlende Sport hat nun leider bewirkt, dass ich wieder ein Kilo zugenommen habe. *heul*
Und wie geht es nun weiter?
Tja, auch das ist gar nicht so einfach. Denn am Freitag geht es zum Blogger-Genusswochenende ins Saarland. Hier will und kann ich mich nicht die ganze Zeit zügeln und auf Diät setzen. Doch heute fange ich wieder an Sport zu treiben und will auch versuchen, diesen irgendwie ins Wochenende einzubauen. Ich berichte dann nächste Woche…
PS: Auf dem Bild seht ihr das einzige Essen, das ich letzte Woche fotografiert habe. Am Dienstag bei einem Meeting im Gestalten im Bikini Berlin. Es gab eine Pilzpfanne.