Das Buch des Monats meldet sich zurück aus der kleinen Sommerpause. Naja, eigentlich Hochzeitspause, denn die Hochzeit war Schuld daran, dass ich es nicht geschafft habe, das Buch des Monats zu posten. Und vor der Hochzeit bin ich auch nicht wirklich zum Lesen gekommen. Doch in den Flitterwochen habe ich dann ordentlich aufgeholt und ganze 7 Bücher konsumiert. Yeah! Und so habe ich jetzt 4 Bücher des Monats in der Hinterhand und könnte mich jetzt eigentlich erst einmal genüsslich zurücklehnen und nicht mehr lesen. Kann ich aber natürlich nicht. 😉
Die Bücher, die es nicht schaffen werden, Buch des Monats zu werden, sind übrigens “Vom Ende einer Geschichte” von Julian Barnes (gut geschrieben, aber für mich einen Hauch zu philosophisch), “Quantenmüll” von Andreas Eschbach (kommt nicht ansatzweise mit den anderen Werken von Andreas Eschbach mit, die ich bisher gelesen habe) und “Wo dein Herz zu Hause ist” von Anna McPartlin (nicht schlecht, aber man verpasst nicht unbedingt etwas, wenn man es nicht gelesen hat). Doch kommen wir zum Buch des Monats.
Verfasser, Titel und Verlag: Daniel Glattauer, Gut gegen Nordwind und Alle sieben Wellen, Goldmann Verlag
Wovon handelt das Buch? Durch einen Schreibfehler in der E-Mail-Adresse landet Emmi Rothner beim Versuch, ihr Zeitschriftenabo zu kündigen, nicht beim Verlag, sondern bei Leo Leike. Ohne viel über sich selbst preiszugeben, schreiben die beiden monatelang E-Mails und kommen sich dabei immer näher. Bis sie irgendwann vor der Entscheidung stehen, ob sie ihre besondere E-Mail-Beziehung riskieren und sich “real” treffen wollen…
Warum ist dies dein Buch des Monats? Dieses Buch hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, denn hier trifft der Spruch “Man sieht sich zweimal im Leben.” zu wie die Faust auf’s Auge. Ich habe meine beste Freundin Ramona vor 4 Jahren bei einem Schauspielkurs kennengelernt. Dort sprachen wir einmal einen Dialog aus dem Buch nach und ich fand die Szene so spannend, dass ich mir vornahm, das Buch unbedingt zu lesen. Doch irgendwie geriet es in Vergessenheit, bis ich das Buch bei meinem Junggesellinnenabschied auf Ramonas Hotelzimmerbett fand. Sie wiederum konnte sich erst wieder daran erinnern, dass wir es im Schauspielkurs gelesen hatten, nachdem ich ihr davon erzählte. Sie hatte es jetzt nämlich zu Recherchezwecken gelesen. Sie gab mir “Gut gegen Nordwind” und den zweiten Teil “Alle sieben Wellen” mit in die Flitterwochen und ich habe beide geliebt!
Die Geschichte um Emmi und Leo ist etwas ganz Besonderes. Unheimlich gut geschrieben, trotz wenig Handlung sehr spannend und man mag es einfach nicht mehr weglegen. Das Interessante ist, dass man dadurch, dass das komplette Buch nur aus E-Mails besteht, noch mehr den Eindruck hat, in der Handlung zu sein. Denn E-Mails bekommen wir schließlich auch. Ich kann euch “Gut gegen Nordwind” auf jeden Fall wärmstens empfehlen und empfehle außerdem noch wärmer, euch auch gleich “Alle sieben Wellen” zu bestellen, denn ich wäre auf Sardinien durchgedreht, wenn ich das nicht gleich parat gehabt hätte. Wie die “Gut gegen Nordwind”-Fans es geschafft haben, drei Jahre auf den zweiten Teil zu warten, ist mir ein Rätsel.
Zitiere einen Satz oder eine Passage aus dem Buch! “Nein, Emmi, Sie sind nicht irgendwer. Wenn irgendwer nicht irgendwer ist, dann sind Sie es. Schon gar nicht für mich. Sie sind wie eine zweite Stimme in mir, die mich durch den Alltag begleitet. Sie haben aus meinem inneren Monolog einen Dialog gemacht.”