Elizabeth Gilbert hat eigentlich alles, was sich ein Mensch nur wünschen kann. Sie ist jung, schön, erfolgreich, reich, hat gute Freunde und einen liebevollen Ehemann. Als dieser sie jedoch mit seinem Kinderwunsch mehr und mehr unter Druck setzt, merkt Liz, dass sie sich etwas anderes von ihrem Leben wünscht. Sie reicht die Scheidung ein, stürzt sich in eine neue Beziehung und gerät, nachdem auch diese scheitert und sie nach dem jahrelangen Scheidungskrieg am Ende ihrer Kräfte ist, in einen Strudel aus Depression und Identitätskrise. Nachdem Liz alles, inklusive sich selbst, verloren hat, beschließt sie das zu tun, was sie am liebsten macht, um sich auszukurieren, Liz wieder- und zu Gott zu finden: Reisen.
Eat Pray Love spaltet die Gemüter. Das ist auch nicht verwunderlich, denn nicht jeder kann sich mit Elizabeth Gilbert identifizieren. Die meisten Pragmatiker dürften sowohl das Buch als auch die gleichnamige Verfilmung zerreißen, denn ihnen machen Menschen Angst, die trotz scheinbar perfekter Lebensumstände depressiv werden. Schließlich könnte es bald die eigene Frau sein, die nach Italien abhaut, um zu sich selbst zu finden. Ich kann mich jedoch mit Liz ziemlich gut identifizieren. Natürlich nicht in allen Punkten, aber doch soweit, dass ich mitfühlen konnte. Soweit, dass ich sie gern bei ihrer Reise begleitet habe, mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut habe. Als Genussmensch habe ich ihre Abhandlungen über die italienische Küche verschlungen, als spirituell Interessierte ihre Erfahrungen in Indien bewundert und als Romantikerin bei ihrem Aufenthalt auf Bali mitgefiebert.
Es ist kein Buch, dass ich innerhalb von 3 Tagen verschlungen habe, vor allem der Teil in Indien hat sich bei mir etwas hingezogen. Einige historische Erklärungen sind ein wenig langatmig und wurden auch ganz gern mal überflogen. Doch langweilig wurde das Buch nie, genauso wenig wie Elizabeth Gilberts Schreibstil. Die Figuren, oder besser gesagt die Personen, denn es handelt sich ja hier um eine wahre Begebenheit, sind wunderbar und interessant, genauso wie die Orte, die Liz bereist. Persönlich, ehrlich, traurig und fröhlich, das ist Eat Pray Love.
FAZIT: Meiner Meinung nach ist Eat Pray Love ein Muss für Frauen, die Autobiographien und Reiseromane lieben und eine tolle Inspiration, um sich näher mit Spiritualität zu beschäftigen.
PS.: Ich habe gelesen, dass das Hörbuch ganz toll sein soll. Vielleicht möchte das ja jemand ausprobieren. 😉