Es begann vor knapp 10 Jahren. Ich lernte Stefan kennen und begann die Pille zu nehmen. Ein Jahr später wog ich 12 Kilo mehr. Auch wenn mein Frauenarzt darauf beharrte, dass das nicht an der Pille liegen konnte, glaube ich bis heute fest daran und nehme seit über 5 Jahren Abstand gegenüber hormonellen Verhütungsmitteln. Doch das ist eine andere Geschichte.
Ich begann das Studium in Rostock mit einem Körper, den ich so nicht kannte. Mein kompletter Stoffwechsel hatte sich verändert. Ich wog nun knapp 70 kg bei einer Größe von 1,80 m. Vorher war ich ein sehr dünnes Mädchen gewesen, das zwar (knochige) Hüften, aber keine Brüste hatte und letztere waren auch das einzige, was mich an meiner Zunahme freute. Doch der Rest machte mir zu schaffen. Kein flacher Bauch mehr, zusätzlicher Speck auf den eh schon breiten Hüften und (das Schlimmste) kräftige Beine. All das war natürlich ein subjektives Empfinden, aber ich fühlte mich im Bikini nicht mehr wohl und das war ein neues Gefühl für mich.
Zum ersten Mal in meinem Leben setzte ich mich mit Diäten auseinander und begann damit, Sport zu treiben, um abzunehmen. Ich wollte natürlich nicht mehr zurück zu den 58 Kilos (Hallo? Ich wollte meine Brüste behalten!), mein Ziel waren etwa 65. Mein erstes richtiges Erfolgserlebnis hatte ich erst nach mehreren Diätversuchen. Ich merkte schnell, dass richtige Diäten nicht mein Ding sind. Ich brauche Freiheit und eine Mischung aus Ernährung und Sport. Zwischendurch waren sogar weitere Kilos hinzugekommen und ich war bei 73. Am Ende des Studiums schaffte ich es endlich durch mehr Bewegung (Fahrradfahren zur Uni und Sporteinheiten mit Stefan) und Kalorienzählen 6 Kilos abzunehmen und war damit bei 67 Kilogramm. Ich fühlte mich damit pudelwohl und bekam Komplimente für meine Figur.
Dann zog ich nach Berlin und langsam, aber stetig, schummelten sich die Kilos wieder auf meine Hüften. Immer wieder versuchte ich diese wieder loszuwerden, aber nie schaffte ich es zurück zu den 67, dafür kamen wieder neue Kilos drauf. Ich ließ mich gehen und bin absolut nicht stolz darauf. FIT für Thailand brachte mir einiges, aber danach machte ich nicht weiter, die Schweinehundchallenge zog ich auch nicht richtig durch. Am Anfang dieses Jahres hatte ich zusätzlich Weihnachtsspeck drauf und ein neues Rekordgewicht von 78 kg. Als ich diese Zahl auf meiner Waage sah, bekam ich Panik. So nah an den 80 und so weit entfernt von den 70 zu sein, gefiel mir absolut nicht. Es musste etwas passieren.
Vor 1,5 Monaten begann ich also mehr oder weniger still und heimlich (bei Snapchat habe ich es angesprochen, aber sonst nirgends) abzunehmen. Ich zählte wieder Kilos und machte mehr Sport. Doch so richtig richtig konsequent war ich auch nicht und obwohl ich insgesamt 3 kg abgenommen habe und somit heute bei 75 Kilos bin, bin ich nicht mit mir zufrieden. Denn Anfang April steht die Anprobe meines Brautkleids an und es wird entschieden, was noch geändert werden muss. Danach möchte ich natürlich nicht wieder 5 kg abnehmen, weil es dann nochmal geändert werden müsste. Also sollte ich bis Anfang April ungefähr die Figur erreicht haben, die ich auch an meiner Hochzeit haben werde. 1-2 Kilogramm sind bestimmt nicht schlimm, 5 aber schon. Und dann schrieb mir Silke.
Silke habe ich vor zwei Jahren beim Fitness- und Ernährungsworkshop von California Almonds kennengelernt. Sie ist Personal Trainerin, hat ein eigenes Abnehmstudio in Essen und bereits in Fernsehshows wie “The Biggest Loser”, “Besser Essen” und “Secret Eaters” mitgewirkt. Vorletzte Woche schrieb sie mir bei Instagram und fragte mich, ob ich Lust hätte, ihr neues Buch “Das Bikini Bootcamp” zu testen, das sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Allgemeinmediziner Heiner Romberg, geschrieben hat. Ich war erstmal ein wenig skeptisch, denn erstens macht mir alles, was das Wort “Bootcamp” enthält, Angst und zweitens hab ich doch ein wenig Vorurteile gegenüber solchen Programmen. Für mich klingen sie im ersten Moment nicht gesund und nach sehr viel Qual. Doch nachdem Stefan das Experiment abgesegnet hatte und weil ich Silke mag und ihr vertraue, sagte ich zu. Letzten Donnerstag hatte ich das Buch dann im Briefkasten.
Bereits auf den ersten Seiten zerstreuten sich meine Vorurteile. Ich merkte schnell, dass es hier um gesundes Abnehmen und um ein gutes Körpergefühl geht. Ich verschlang die ersten Seiten bis spätabends und war motiviert so schnell wie möglich zu starten. Doch leider gab es da noch einen Haken.
Das Bikini Bootcamp geht 21 Tage und ist eine Mischung aus Ernährungsprogramm und Sport. Man verzichtet auf Süßigkeiten, Weißmehl und Alkohol und muss täglich Sporteinheiten von insgesamt bis zu 1,5 Stunden einlegen. Harter Tobak. Zumindest für mich. Doch in meinen nächsten 21 Tagen stehen Termine wie Ostern und ein Genusswochenende mit anderen Bloggern an und hier werde ich das Bikini Bootcamp nicht voll durchziehen können. Doch Silke versicherte mir in unserem Telefonat, dass das nicht ganz so wild ist. Ich werde einfach versuchen, es so gut wie möglich zu machen und an den schwierigen Tagen von meiner Kalorienbilanz nicht zu stark abzuweichen und den Sport nicht ausfallen zu lassen. Die Tage, an denen ich “schummeln” musste, werde ich hintendranhängen.
Heute ist nun der sogenannte Tag 0. Heute musste ich verschiedene Tests absolvieren und mich natürlich wiegen und messen. Doch dazu nächste Woche mehr. Denn jeden Montag werde ich euch berichten, wie es mir in der vorangegangenen Woche ergangen ist. Und auf Snapchat (cheaperia) könnt ihr den Spaß auch mitverfolgen.