Vor zwei Wochen bekamen wir hohen Besuch aus der Schweiz. Ein Freund, der dort lebt und den wir vor vielen vielen Jahren im Urlaub kennengelernt haben, erkundete mit seiner Freundin Berlin und wollte (wie soll man es ihm auch verübeln?) uns wiedersehen. Da ausgerechnet an diesem Wochenende unser Terminkalender zum Bersten gefüllt war, blieb nur noch die Option frühstücken zu gehen und ich erinnerte mich daran, dass mir meine Freundin Anja vor längerem etwas empfohlen hatte. Also hakte ich nochmal nach und reservierte wenige Minuten später einen Tisch für ein Frühstück im Bastard in Kreuzberg.
Als wir am Samstag um 20 nach 9 dort eintrafen, war es noch ziemlich leer und ich kam mir doch relativ blöd vor, weil ich auf Anjas Anraten hin reserviert hatte. Doch als wir knapp 2,5 Stunden später wieder gingen, waren draußen alle Tische besetzt und drinnen scheint es nur wenige Tische zu geben, also im Winter würde ich immer reservieren. Doch kommen wir zum Essentiellen: dem Essen. Ich bestellte das kleine Käsefrühstück und ein Rührei, Stefan nahm ein verrücktes Frühstück bestehend aus Süßkartoffeln, Spiegelei, Chorizo und Barbequesauce. Die anderen beiden bestellten fast das Gleiche, aber noch einen Brioche mit Frischkäse und Marmelade dazu.
Das Personal machte dem Namen seiner Arbeitsstelle übrigens nicht alle Ehre. Zum Glück. Der Kellner, der uns bediente, war auf eine sehr angenehme und ich würde fast sagen, typische Berliner Art, nett. Das heißt, er war nett, aber dabei lässig und immer ein bisschen verschmitzt, mit lustigen Sprüchen auf Lager. Das ist mir tausendmal lieber, als wenn mir jemand fast die Füße küssen will. Ich fand ihn auf jeden Fall auffallend angenehm.
Noch angenehmer fand ich allerdings das Essen, das nach etwa 20 Minuten Wartezeit bei uns eintraf und sowohl optisch (das seht ihr ja selbst) als auch geschmacklich bombastisch war. Stefans komisches Frühstück war jetzt nicht so meins, aber die Jungs waren total begeistert und das Brot dort, das übrigens hausgebacken ist, ist unglaublich lecker. Auch das Rührei und die Brioche, die ich probieren durfte, waren ebenfalls köstlich. Allein das Steinofenbrot mit Butter und Schnittlauch hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Und preislich ist das Bastard auch vollkommen ok. Das kleine Käsefrühstück kostete glaub ich 6,70 Euro. Das Frühstück im Bastard in Berlin ist eine ganz klare Empfehlung.