Ja, endlich ist es wieder so weit. The Kaisers ernähren sich wieder nur von Lebensmitteln, die zur Zeit auf deutschen Bäumen oder im deutschen Boden wachsen. Eine Woche lang hieß es wieder saisonal und regional essen und trinken (wer die letzten Wochen nicht mitbekommen hat, findet hier alles dazu). Doch diese Woche war härter als gedacht und das erste Mal kam bei uns beiden die Frage auf: Warum machen wir das eigentlich?
Der Einkauf
Stefan: Wie sehr habe ich mich doch im August gefreut, als ich online einen Blick auf die im September auf uns wartenen Obst- und Gemüsesorten warf. Quitte, Weintrauben, Holunderbeeren. Damit lässt sich doch gut leben, dachte ich mir. Mit dieser Euphorie machten wir uns an das Raussuchen der Rezepte und natürlich sollten dabei einige neue dabei sein. Wir lieben es einfach neue Gerichte nachzukochen und eventuell mit neuen Ideen oder Zutaten abzuändern. Doch dieses Mal mussten wir wirklich viel abändern. Denn Quitte gab es nicht, genause wie Weintrauben und Holunderbeeren. Ein wirklicher Reinfall kann man sagen 😀 . Und so tauschten wir Quitte gegen Birne und auf die Weintrauben verzichteten wir einfach.
Und so lief die Woche
Stefan: Diese Back to the Roots Woche hatte es wirklich in sich. Ganz entpannt starteten wir Dienstag in die saisonale und regionale Woche. “Warum nicht Montag?”, fragt ihr euch? Wir hatten noch einige Lebensmittel übrig, die nicht aus Deutschland stammten, und wollten diese nicht verkommen lassen.
Die nicht zu bekommenen Lebensmittel hatten wir bei unserem Einkauf ersetzt und kochten uns so durch die ersten Tage. Durch unseren Hamburgtrip von Freitag bis Sonntag beschlossen wir den ersten Teil der “Back to the roots”-Woche bis Donnerstag zu machen, für das Wochenende auszusetzen und dann wieder nach dem Wochenende den zweiten Teil am Anfang der folgenden Woche saisonal und regional zu essen. Denn am Wochenende waren wir auf zwei Events eingeladen und da kann man schwierig bestimmen, dass das Essen nur aus der Region und zu dieser Zeit Deutschland verfügbar sein muss.
Das hieß also auch die ersten drei Tage auf Kaffee zu verzichten und dann am Wochenende richtig zuzuschlagen, für mich jedenfalls. Ich gönnte mir einen doppelten Espresso zum Nachmittag, ließ den Tag mit einem Milchkaffee einläuten und wenn noch Platz war, versuchte ich mein Energielevel (ihr glaubt gar nicht, wie sehr Events und die Reisen dorthin, energieraubend sein können) durch einen kleinen Extraespresso nach oben zu treiben. Hach war das Leben schön.
Und dann kam der Montag und der regionale und saisonale Alltag schneller als erhofft zurück und das mit voller Breitseite. Denn nach einem verlängerten Reisewochenende, was kann da besser sein, als die Restmüdigkeit durch einen Kaffee wegzublasen? Ach Stop, wir dürfen ja jetzt nicht mehr. Und so kämpften wir uns durch den zweiten Teil der Woche – übermüdet, irgendwie lustlos und freuten uns so sehr wie noch nie auf das Ende der Back to the Roots Woche. Der Grund dafür war wohl der gefühlte zweimalige Entzug innerhab kürzester Zeit. Denn normalerweise haben wir spätestens am vierten Tag den “Entzug” geschafft und springen kaffeelos heiter durch das Leben 😀 .
Patricia: Auch für mich war die September-Ausgabe von “Back to the roots” die bisher anstrengendste. Nach dem Wochenende dachte ich nur: “Nochmal vier Tage? Och nee.” Auch mir fehlte der Kaffee sehr, obwohl mein Kaffee ja eigentlich aus mindestens 80% Milch besteht. Kopfsache wahrscheinlich. Doch auch so fehlte irgendwie der Spaß am Projekt. Ist die Luft raus? Ist es der Herbst? Ich kann es nicht sagen. Stefan griff auch einmal aus Versehen zur Nutella und panierte den Fisch mit Sesam. Und ich griff auch zweimal zur Schokolade und hatte wahnsinnigen Appetit auf Vanillepudding.
Saisonale und regionale Frühstücke
- Quark Palatschinken
- Apfel-Karotten-Mehrkornbrot
- Joghurt mit Birne
- Grießbrei mit selbstgemachtem Apfelmus
Saisonale und regionale Mittag- und Abendessen
- Spinatknödel mit Pilzrahmsauce
- Kürbis-Kartoffelsuppe
- Salat mit Kartoffelvinaigrette
- Panierter Seelachs mit gemischtem Salat und Thymiankartoffeln
- Ofenkäse
Und die Finanzen?
Durch ein Auswärtsessen (ich schwöre, dass alle Zutaten aus Deutschland kamen! ) kamen wir diese Woche auf unglaubliche 115 Euro. Definitiv zu viel. Und daher steht fest, dass wir eine zusätzliche Herausforderung für die nächsten Back to the Roots Wochen haben: Unter dem Budget von 100 Euro bleiben!
Stefans Fazit des Septembers:
Eines steht fest, so anstrengend wie diese “Back to the roots”-Woche war es, seitdem wir die Challenge Anfang des Jahres gestartet haben, noch nie. Einerseits lag das am fehlenden Obstangebot, andererseits an der Unterbrechung der Woche. Denn hätte ich am Wochenende gewusst, wie hart die letzten Tage Verzicht werden, hätten ich die Woche lieber komplett ohne Unterbrechung durchgezogen und versucht, mich auf die Events essenstechnisch vorzubereiten. Und was mich an dieser Woche wirklich extra genervt hat (so klein es auch sein mag): Erst nach dem Panieren des Seelachs ist mir aufgefallen, dass meine coole Idee Sesam zum Paniermehl zuzugeben, voll innovativ war, doch leider nicht erlaubt. Sesam gibt es doch nicht in Deutschland 😀 .
Patricias Fazit des Septembers:
Ganz ehrlich? Ich hoffe, dass das die letzten drei Monate nicht so weitergeht. Denn wenn wir das Ganze mal realistisch betrachten, wird das Angebot an Obst und Gemüse nicht unbedingt viel besser in den nächsten Monaten. Doch versuchen wir einfach das Beste daraus zu machen.
Saisonales Obst und Gemüse für den Oktober:
Der Vielfalt an Obst neigt sich so langsam dem deutschen Ende. Bald heißt es wieder Äpfel, Äpfel und Äpfel. Doch bis dahin versuchen wir die letzten Allternativen zu genießen. Ein echtes Highlight, das im Oktober dazukommt (also nicht für uns, denn uns schmeckt er gar nicht 🙁 ) ist der Rosenkohl. Also hier die Liste für Oktober:
- Apfel
- Aubergine
- Bataviasalat
- Birne
- Blumenkohl
- grüne Bohnen
- Brokkoli
- Champignons
- Chicorée (neu im Oktober!)
- Eichblattsalat
- Eisbergsalat
- Endiviensalat
- Feldsalat (neu im Oktober!)
- Fenchel
- Frühlingszwiebeln
- Gurke
- Holunderbeeren
- Kartoffeln
- Kohlrabi
- Kopfsalat
- Kürbis
- Lauch/Porree
- Lolo Rosso
- Mais
- Mangold
- Möhren
- Pastinaken
- Portulak
- Quitte
- Radieschen
- Rosenkohl (neu im Oktober!)
- Rote Beete
- Rotkohl
- Schwarzwurzeln (neu im Oktober!)
- Spinat
- Spitzkohl
- Staudensellerie
- Steckrüben
- Tomaten
- Topinambur (neu im Oktober!)
- Weintrauben
- Weißkohl
- Wirsingkohl
- Zucchini
- Zwetschgen
- Zwiebeln