Die zweite Woche unseres Projekts Back to the roots, in dem wir uns ein Jahr lang eine Woche pro Monat möglichst saisonal und regional ernähren wollen, begann für uns mitten in der turbulenten Zeit nach dem Umzug. Momentan haben wir wirklich einige Baustellen, trotzdem wollten wir die Woche durchziehen.
Der Einkauf – Auf der Suche nach deutschen Produkten
Stefan: Da ich durch das Personal Training und das Streichen und Renovieren der alten Wohnung gerade gefühlt täglich zwischen Potsdam und Berlin pendele, musste ich schauen, wie ich den Einkauf dazwischenschiebe. Wie ich beim letzten Mal schon erwähnt hatte, ist eine Planung sehr wichtig, wenn man sich regional und saisonal ernähren möchte und dabei ist es ja bekanntlich schlauer, mit einem einzigen Wocheneinkauf alles abzudecken. Doch gerade eine regionale und saisonale Ernährung fordert eine gewisse Anpassung oder Flexibilität bei der Planung.
Bestes Beispiel dafür war in der zweiten Back to the roots-Woche der Porree. Eigentlich soll dieser in Deutschland fast das ganze Jahr über verfügbar sein, doch leider ist die Ernte dieses Jahr wirklich sehr mager wie es scheint und es war, egal ob im Biomarkt oder Supermarkt, schon im Januar einfach nicht möglich, Porree aus Deutschland zu bekommen. Daher planten wir für den Februar kein Rezept damit ein. Und dann sah ich ihn beim zweiten Einkauf in der Woche doch noch und wir entschieden uns kurzfristig für ein Rezept mit Porree. Kaum vorzustellen, dass ich mich einmal über Porree so freuen würde 😀 . Für mich bedeutete das, dass ich vier Mal einkaufen war.
Da ist der Porree bzw. Lauch in der Käse-Lauch-Suppe. 🙂
Bei einem Einkauf musste ich aufgrund der wenigen Zeit sehr spät abends noch etwas einkaufen und begab mich zum nächstgelegenen Kaufland, da meine geliebten Biomärkte (ja, ich liebe es in kleinen Biomärkten einzukaufen 😛 ) schon alle geschlossen hatten. An der Käsetheke angekommen, bat ich die Frau hinter der Theke um Hilfe auf der Suche nach deutschem Käse, denn ich konnte keinen finden. Selbst sie war nach einigen Minuten Suche wirklich überrascht, dass es keinen einzigen deutschen Käse in der gesamten Auswahl gab. Die meisten Deutschen gehen doch zum Einkauf in Supermärkte wie Kaufland, da kann man doch erwarten, dass es dort auch Produkte aus der Region gibt, oder nicht?
Und so lief die Woche
Patricia: Die zweite Woche Back to the roots verlief ein bisschen zwiegespalten. Einerseits probierten wir tolle neue Rezepte aus, die jetzt auch fester Bestandteil unseres Rezeptekatalogs werden. Andererseits machte es uns der Alltag letzte Woche sehr schwer. Die Woche war stressig, Stefan pendelte wie gesagt zwischen Potsdam und Berlin und auch ich war viel unterwegs. Und dann gab es da einfach ein paar Situationen, in denen ich einfach dringend Schokolade oder Pizza brauchte. Wir sind eben auch nur Menschen. Dafür haben wir es aber letzte Woche geschafft, mehrfach für jeweils zwei Tage vorzukochen und uns damit etwas Zeit zu sparen.
Hier ein Überblick, was es diesmal so bei uns gab:
Saisonale und regionale Frühstücke
Unser Frühstücksrepertoire war im Gegensatz zur ersten Runde eher spärlich. Das lag einfach an der fehlenden Zeit.
- ganz klassisch Brötchen oder Brot mit deutscher Marmelade und deutschem Käse und einem Frühstücksei
- Bagel mit Feldsalat und gekochtem Ei
- Müsli
- Pancakes
Saisonale und regionale Mittag- und Abendessen
- Bratkartoffeln mit Sauerkraut
- Kartoffelsuppe mit Pilztopping
- Burger mit Champignons, Hackfleisch, Zwiebeln und Feldsalat
- Käse-Lauch-Suppe
- Kartoffelsalat mit regional-saisonalen Zutaten
Und dann habe ich noch einen Apfelkuchen gebacken, als die Schwiegermama zu Besuch kam. 🙂
Auf unserem YouTube-Kanal findet ihr außerdem wieder ein kleines Food Diary!
Und die Finanzen?
In Woche zwei haben wir 117,91 Euro ausgegeben, also noch mehr als im Monat zuvor.
Stefans Fazit des Februars:
Die zweite Woche der Back to the roots Challenge war definitiv weitaus härter als die erste Woche im Januar. Besonders der fehlende Kaffee in Kombination mit wenig Schlaf hat mir absolut nicht gefallen. Wenn man sich regional und saisonal ernähren möchte, ist eine gute Essensvorbereitung das A und O, denn es gibt einfach keine Möglichkeit fertiges Essen mit Produkten aus der Region zu bekommen. Wenn ich mich normalerweise schlecht auf den Tag vorbereite, habe ich ja immer meine Allzweckwaffe, die Nussmischung, dabei. Doch in der Back to the roots-Woche sind Mandeln, Erdnüsse und Cashews nicht erlaubt, also werde ich mich im März definitiv besser vorbereiten!
Patricias Fazit des Februars:
Ich finde, dass wir in Anbetracht unserer derzeitigen Situation das Ganze ziemlich gut gemeistert haben. Und ich freue mich über die neuen Rezepte! Für den März hoffe ich sehr, dass wir uns besser vorbereiten und mal entspannt zusammen einkaufen gehen können. Am liebsten auf einem Potsdamer Wochenmarkt. 🙂
Saisonales Obst und Gemüse für den März:
Und hier noch die Obst- und Gemüsesorten aus Deutschland, die im März normalerweise verfügbar sind:
- Äpfel (gibt es fast das ganze Jahr über und geht immer, da sie lange lagerbar sind)
- Butterrüben
- Champignons
- Chicorée
- Feldsalat
- Kartoffeln
- Kürbis
- Lauch/Porree
- Möhren
- Pastinaken
- Portulak
- Rosenkohl
- Rote Beete
- Rotkohl
- Spinat
- Topinambur
- Weißkohl
- Wirsingkohl
- Zwiebeln
Gibt es für den März Themen, die euch besonders interessieren oder Aspekte, die wir mehr hervorheben sollen?