Wie ihr vielleicht schon festgestellt habt, versuchen wir uns dieses Jahr noch mehr mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen und wie wir uns noch gesünder ernähren können, um unserem Körper etwas Gutes tun zu können. Doch irgendwie haben wir in der Vergangenheit bei der Ernährung nicht immer darauf geachtet, woher die Sachen stammen. Das liebe Thema Nachhaltigkeit haben wir nicht immer auf dem Schirm gehabt. Denn nur weil die Produkte “BIO” sind, heißt das nicht, dass sie auch wirklich nachhaltig angebaut oder produziert werden. Daher haben wir uns für dieses Jahr die Back-to-the-roots-Challenge ausgedacht, um eine gute Qualität der Produkte und eine nachhaltige Landwirtschaft zu gewährleisten und zu unterstützen.
Obst, Gemüse oder Fleisch aus der “Nachbarschaft” zu kaufen, ist ja schon ein guter Schritt, doch was mache ich, wenn es um qualitativ hochwertigen Fisch oder genauer Seelachs geht? Den bekomme ich ja nun nicht nachhaltig gefischt aus Brandenburg ;-)? Daher war die Einladung von GAPP zur Internationalen Grünen Woche der ideale Anlass, um uns ein weiteres “AHA”-Erlebnis zu bescheren und unseren Wissensstand und natürlich jetzt euren zu erweitern (also schön bis zum Ende lesen 😉 ).
Was ist GAPP und was bedeutet Fanggebiet FAO 67?
Durch die Welternährungsorganisation FAO wurden die Weltmeere in 19 Fischfanggebiete eingeteilt und diesen Nummern zugeordnet. Dabei bekam das Fischereigebiet in Alaska die Nummer 67. Und diese Nummer steht definitiv für Nachhaltigkeit in der Fischerei. Denn ca. 91 Prozent der Fische werden nach dem Fang direkt auf den Booten weiterverarbeitet und sofort schockgefroren.
Die Qualität des Alaska Seelachs ist damit einfach gut, denn im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten werden die Fische insgesamt nur einmal tiefgefroren (oft sind leider mindestens zweimal der Standard) und verlieren bis zu eurer Küche diesen Zustand nicht mehr. Leider ist das nicht die Regel und nur so kann der Fisch alle Nährstoffe erhalten und ich bekomme mein geliebtes Omega-3-Fett in vollen Zügen. Tiefgefroren kommt der Alaska Seelachs aus dem Fanggebiet FAO 67 dann nach Deutschland und wird so verarbeitet, dass er bei uns als Schlemmerfilets oder Fischstäbchen im Handel erhältlich ist. Also immer schön auf die auf der Verpackung abgebildeten Kennzeichnung FAO 67 achten beim Seelachskauf. So seid ihr definitiv auf der sicheren Seite, wenn es um die Qualität geht und ihr nachhaltigen Fischfang unterstützen wollt.
Um dieses Verfahren unter den Fischern in Alaska zu etablieren und auch wirklich sicherzustellen, wurde 2003 GAPP (Genuine Alaska Pollock Producers) gegründet, der als Verband der Alaska-Seelachs-Fischereien und -Produzenten in Alaska kostenlos arbeitet und sich für die Nachhaltigkeit einsetzt. Durch ihre Arbeit stellen GAPP in Zusammenarbeit mit den Fischern und Produzenten von Alaska Seelachs aus dem Fanggebiet FAO 67 die zur Zeit größte zertifizierte nachhaltige Fischerei der Welt dar.
Ich war sozusagen live im Fanggebiet FAO 67 😉
Unser Besuch auf der Grünen Woche
Jeder in Deutschland isst seit seiner Kindheit Fischstäbchen. Denn was gibt es Besseres, um Kinder zum Fischessen zu bekommen 😉 ? Irgendwie hatten wir uns auch so wie die meisten noch nie Gedanken darüber gemacht, wo denn der Fisch dafür eigentlich herkommt. Genau aus diesem Grund hatte man in diesem Jahr die Gelegenheit GAPP und den Alaska-Seelachs aus dem Fanggebiet FAO 67 auf der Grünen Woche in Berlin kennenzulernen. Mit einem Foodtruck bewaffnet, ging es darum Aufklärungsarbeit zu leisten und dabei konnte jeder Besucher auch noch einen leckeren Alaska Seelachs Burger oder ein Filet mit Couscous kosten. Ich aß glaub ich vier Burger 😀 . Einfach lecker!
Fragen an die Experten
Neben dem ganzen Essen hatte sich GAPP auch noch einfallen lassen, Experten einzuladen, die uns Bloggern Rede und Antwort standen. Dabei fragten wir Dr. Jim Ianelli, US-amerikanischer Forschungsleiter für nachhaltige Fischerei am Alaska Fisheries Science Center und Initiator für GAPP, wie man es schafft eine komplette Industrie so zu beeinflussen, dass sich wirklich jedes Unternehmen an eine nachhaltige Fischerei hält.
Dr. Jim Ianelli: Seit den 80er Jahren kämpfen wir vom Alaska Fisheries Science Center für Nachhaltigkeit im Fischfang und reden in unzähligen Gesprächen mit Produzenten und Fischereien über unsere Erkenntnisse, wie die Population dieses Jahr oder im nächsten Jahr aussehen wird. Manchmal kann es schon sein, dass es in einem Jahr durch veränderte Umweltbedingungen oder andere Faktoren wenig Fische in den Fanggebieten gibt und wir den Unternehmen klar machen müssen, wie viel Tonnen sie in dieser Saison maximal fischen dürfen. Ansonsten kann es sein, dass der Alaska Seelachs verschwindet und eine ganze Industrie mit ihr.
Den langjährigen Bootskapitän der Starbound Karl Bratvold fragten wir, was sich seit GAPP für ihn und seine Crew verändert hat.
Karl Bratvold: Um nachhaltig hochwertigen Fisch zu liefern, mussten wir uns neue Wege einfallen lassen und neben dem Einhalten der maximalen Fangmenge für eine Saison Abnehmer für unseren Fischbestand weiter zu halten. Und dabei spielt die Qualität eine entscheidene Rolle. Da wir den Alaska Seelachs fast komplett direkt auf unserem Boot verarbeiten, merkt man einen riesigen Unterschied zu Seelachs aus anderen Fanggebieten. Durch diese Prozesse wird unsere Crew immer größer und wir gehen mit mehr als 130 Leuten für ca. 8-10 Tage eine Runde fischen 😉 .
Als letztes konnten wir den deutschen Ernährungswissenschaftler Dr. Stephan Lück zu seiner Einschätzung befragen, wie man guten Seelachs erkennt.
Dr. Stephan Lück: Gute Qualität bei Fisch, den ihr nicht gerade selbst gefangen habt, gibt es nur in gefrorenem Zustand. Denn nur so bleibt er frisch und behältet alle Nährstoffe. Selbst zum Beispiel Sushi Restaurants verwenden ihn für ihre Produkte und müssen von Gesetzgeberseite nur gefrorenen Fisch verwenden, um zu gewährleisten, dass dieser auch wirklich frisch ist. Also lieber gefrorenen Fisch kaufen, diesen auftauen und in die Pfanne oder den Backofen geben. Am besten man geht auf Nummer sicher und kauft Alaska Seelachs aus dem Fanggebiet FAO 67 😉 .
Unser Alaska Seelachs Rezept – Alaska Seelachs mit Chinakohl und Thymiankartoffeln
Zum Abschluss gibt es von uns noch ein leckeres Rezept, bei dem ihr gleich einmal den Alaska Seelachs aus dem Fanggebiet FAO 67 ausprobieren könnt. Also los gehts!
Alaska Seelachs mit Chinakohl und Thymiankartoffeln– Die Zutaten
- 400 Gramm Alaska Seelachs
- 200 Gramm Kartoffeln
- 300 Gramm Chinakohl
- 30 Gramm Butter
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Esslöffel Mehl
- Salz und Pfeffer
- 1 Esslöffel Kräutermischung
- 2 Esslöffel Thymian
- 6 Esslöffel Olivenöl
- Saft einer halben Zitrone
- 100 ml Wasser
- 2 Esslöffel Senf
Alaska Seelachs mit Chinakohl und Thymiankartoffeln– Die Zubereitung
- Den Seelachs in vier gleiche Teile schneiden und abwaschen und trocken tupfen.
- Kartoffeln in Scheiben schneiden und auf ein Backblech legen. Dann mit Olivenöl einpinseln und Thymian darüberstreuen. Abschließend mit Salz und Pfeffer würzen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad ca. 30 Minuten backen.
- Butter in einem Topf erhitzen und das Mehl einrühren, dann das Wasser dazugeben und einkochen lassen und nun die Kräutermischung und den Senf dazu.
- Abschließend den Seelachs würzen (Salz und Pfeffer) und 4 Minuten von jeder Seite scharf anbraten.
- Chinakohl auf den Tellern verteilen Seelachs darüberlegen, Kartoffeln dazu und Soße darübergeben.
*In Kooperation mit GAPP.