Nachdenklichkeit hat einen schlechten Ruf. Die meisten denken in ihrer Verbindung sofort an Traurigkeit, wenn nicht sogar an Depression, dabei kommt sie doch einfach vom Wort Nachdenken. Und hat man uns nicht bereits als Kinder gepredigt, dass man erst nachdenken und dann handeln soll? Es ist wichtig, es mit dem Nachdenken nicht zu übertreiben, aber es nie oder zu wenig zu tun, kann einen nicht weiterbringen. Erst wenn wir uns, unser Tun, unser ganzes Leben durch das Nachdenken reflektieren, haben wir die Chance weiterzukommen. Auf dem richtigen Weg weiterzulaufen. Wenn wir nur handeln und nicht nachdenken, können wir uns ganz leicht verlaufen.
Ich habe unser Wochenende in Dresden genossen. Ich habe mich in diese wunderschöne Stadt verliebt, ich habe mich über die Zeit mit Stefans Familie, die mittlerweile auch zu meiner geworden ist, gefreut und auch über die Zweisamkeit mit Stefan. Ich finde es schön, wenn man Zeit hat, nur für sich zu sein und die Möglichkeit, über die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu sprechen. Im Alltag findet man oft nicht die Ruhe dafür. Und dann wird man nachdenklich, träumt, schmiedet Pläne. Es hat etwas Melancholisches und Motivierendes gleichermaßen und ich liebe das Gefühl, das man im Nachhinein hat. Solche Momente kann man nicht erzwingen, aber wenn sie da sind, kann man sie umso mehr genießen. Man sieht sein Leben mit neuen Augen, kann plötzlich viel dankbarer sein und sich neue Ziele setzen.
Und man kann sich an Kleinigkeiten erfreuen. Ich habe mich darüber gefreut, mein neues Kleid zu tragen, dass ich vor 5 Jahren schonmal kurz besaß und dann doch wieder zurückgeschickt habe, weil es mir damals zu teuer war und die Zeit für Maxikleider noch nicht gekommen war. Ein halbes Jahrzehnt später habe ich es auf Kleiderkreisel entdeckt und wiedererobert. Maxikleider- und Röcke sind einfach meins, das bin ich, damit fühle ich mich wohl. So wie in Dresden. So wie in meiner Nachdenklichkeit.
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