Mehr als drei Wochen ist unser kleiner Knirps jetzt alt und wir sind noch immer dabei, einen ordentlichen Tagesrhythmus zu finden und was gibt es da Besseres als mit den Plänen und Ritualen, die vor der Geburt gemacht wurden, weiterzumachen. Einer davon bestand ja darin, sich eine Woche in jedem Monat 2017 ausschließlich regional und saisonal ernähren. Da wir im Juli schon auf Bitten von Patricia das regionale und saisonale Ernähren ausfallen lassen haben (mit dem Bauch und einigen Unannehmlichkeiten, die man so als Hochschwangere ertragen muss, wollten wir ihr die letzten Tage vor der Geburt so angenehm wie möglich machen 😉 ), ging es in der letzten Woche endlich wieder weiter und ihr erfahrt, wie es uns aus Kombination von noch weniger Zeit durch Marlena und saisonal, regionaler Ernährung ergangen ist.
Der Einkauf
Stefan: Der Einkauf lief wie schon in den letzten Wochen wirklich einfach und auch schnell ab. In ca. 45 Minuten hatte ich die Mahlzeiten geplant und alles eingekauft. Wie denn das, fragt ihr euch? Durch das Onlinebestellen. Dadurch spare ich wirklich einiges an Zeit. Doch leider muss ich gerade bei Obst sagen, dass das Angebot bei Onlinediensten oft noch sehr von Lebensmitteln außerhalb Deutschlands bestimmt ist. Wenn ich nach Aprikosen oder Brombeeren schauen möchte, bekomme ich diese nur aus Equador oder sonstwoher. Zum Glück habe ich ja an der Ecke meinen schon erwähnten Obst-und Gemüsedealer. Der hat das da, was er auf seinen Feldern ernten konnte.
Doch wie gesagt, sollte man immer ein wenig flexibel bei der Essensplanung sein und mal ein Lebensmittel durch ein anderes in einem Rezept ersetzen können. Wenn es das durch zu viele Regentage oder schlechte Ernte nicht gibt, könnt ihr machen was ihr wollt, ihr werdet es nicht aus deutschem Anbau finden. Da kann der Saisonkalender für Obst und Gemüse noch tausendmal sagen, dass es Stachelbeeren im August gibt. Also einfach durch Aprikosen im Kuchen austauschen 😉 .
Und so lief die Woche
Stefan: Das Auf und Ab der Woche mit spontanen Schreianfällen, Nicht-Schlafen-Wollen und einigen Spaziergängen am Abend meinerseits mit Marlena, brachten keinen gewünschten Rhythmus zu Stande. Und wenn man nur 3 – 4 Stunden schläft, wird einem erst einmal bewusst, was der Kaffee alles so bewirken kann. Daher beschlossen wir am Anfang der Woche, dass wir mit Vorsatz “schummeln” und Kaffee trinken werden. Glaubt uns, das war bitte nötig.
Und dann kam am Ende der Woche auch noch die größte Sünde überhaupt unsererseits. Wir brauchten nach einem wahren Besuchermarathon (ja, die Minikaiserin will jeder sehen 😀 ) unbedingt schnellstmöglich etwas zu essen und da bot sich der Grieche an der Ecke definitiv für an. Am folgenden Tag fiel uns dann auf, dass das gar nicht erlaubt war. Doch die anderen Tage waren sehr effektiv, denn es ging dieses Mal mehr um schnelle Gerichte, die auch ein wenig länger halten, also der Fresssack Patricia nicht alles beim ersten Mal aufisst 😛 .
Patricia: Nachdem ich den Wunsch hatte, im Juli auszusetzen (ich hatte einfach keinen Nerv dafür so kurz vor der Geburt), verlief der August für mich sehr passiv, was die regionale und saisonale Woche betrifft. Ich hab seit der Geburt nicht mehr gekocht, da Marlena entweder trinkt oder auf mir schläft. Ich bin ja froh, wenn ich mal aufs Klo darf oder duschen. Auch die Essensplanung hat Stefan vorwiegend gemacht. Ich hab allerdings auf unserem Pinterest-Rezepte-Board die Nudel-Champignon-Pfanne herausgesucht, die Stefan etwas abgewandelt hat, und die French-Toasts mit Käse und Schinken, die sooo lecker waren.
Außerdem hab ich mir meine geliebte Kartoffelsuppe gewünscht und Stefan wollte die Käse-Lauch-Suppe. Was uns bei den Suppen geritten hat, weiß ich aber auch nicht. Bei über 30 Grad heiße Suppe zu löffeln, hat keinen Spaß gemacht. Und dann haben wir die Käse-Lauch-Suppe auch noch zum ersten Mal vegetarisch zubereitet und Tofu verwendet. Und gerade fiel mir auf, dass Tofu ja mal so gar nicht regional ist. Der Schlafentzug macht aus unseren Gehirnen anscheinend so langsam Brei.
Saisonale und regionale Frühstücke
- Waffeln
- French Toast mit Käse und Schinken
- Grießbrei mit Johannisbeeren
- Joghurt mit Erdbeeren
- Pancakes mit Himbeerenjoghurt
- Brötchen mit Käse, Pflaumenmus und Marmelade
Saisonale und regionale Mittag- und Abendessen
- Käse-Lauch-Suppe vegetarisch
- Nudelpilzpfanne
- Grünkernbratlinge und Blumenkohl
- Kartoffelsuppe
- Burger mit Pommes (natürlich alles selbstgemacht ;-)), außer das Brötchen
Und die Finanzen?
Mit 98 Euro sind wir knapp unter der magischen 100 Euro-Grenze geblieben. Doch leider sind die Ausgaben im Vergleich zu den letzten Monaten (im Juni 76 Euro und im Mai 82 Euro) gestiegen.
Stefans Fazit des Augusts:
Trotz des Kaffee-und Griechendesasters muss ich sagen, verlief die Woche wirklich gut. Worüber ich wirklich traurig bin, ist die Stachelbeerenernte in diesem Jahr. Seit Juli versuche ich welche zubekommen, doch finde einfach niemanden, der welche verkauft. Das muss ich wohl für dieses Jahr abschreiben. Ansonsten war das der zweite Monat nach Juli, in dem wir kaum Obst austauschen mussten, da der August doch mit einigen Früchten und Gemüse auffahren konnte.
Patricias Fazit des Augusts:
Es lief so einiges schief, aber der gute Wille zählt, oder nicht? Das mit dem Kaffee finde ich ok, zumal ich ja eh nur sehr wenig trinke und Stefan soll sein Espresso vergönnt sein. Aber ich muss sagen, dass ich durch das Projekt das Obst und Gemüse des Sommers viel mehr wahrgenommen und genossen habe!
Saisonales Obst und Gemüse für den September:
Nachdem der August und der Juli einiges zu bieten hatten, merkt man am Obst und Gemüseangebot im September, dass es langsam wieder feuchter und frischer wird. Äpfel lösen die Beeren ab und der Kürbis lässt sich auch schon blicken. Es geht auf den Herbst zu:
- Apfel
- Aubergine
- Bataviasalat
- Birne
- Blumenkohl
- grüne Bohnen
- Brokkoli
- Brombeeren
- Champignons
- Eichblattsalat
- Eisbergsalat
- Endiviensalat
- Fenchel
- Frühlingszwiebeln
- Gurke
- Heidelbeeren
- Holunderbeeren (neu im September!)
- Kartoffeln
- Kohlrabi
- Kopfsalat
- Kürbis
- Lauch/Porree
- Lolo Rosso
- Mais
- Mangold
- Mirabellen
- Möhren
- Pastinaken (neu im September!)
- Pflaumen
- Portulak
- Quitte (neu im September!)
- Radieschen
- Rote Beete
- Rotkohl
- Rucola
- Spinat (neu im September!)
- Spitzkohl
- Staudensellerie
- Steckrüben(neu im September!)
- Tomaten
- Weintrauben (neu im September!)
- Weißkohl
- Wirsingkohl
- Zucchini
- Zwetschgen
- Zwiebeln