Schon seit langem habe ich mir vorgenommen, russische Okroschka vegetarisch auszuprobieren. Okroschka ist ein Rezept aus meiner Kindheit – meine russisch/ukrainische Großmutter väterlicherseits, Galina, oder besser gesagt Oma Galja, die jedes Jahr mehrere Monate bei uns verbrachte, bereitete die kalte russische Suppe an heißen Sommertagen zu und ich liebte sie.
Ein Gericht aus meiner Kindheit
Dann geriet die Okroschka für mich für viele Jahre in Vergessenheit. Ich hatte nach der Trennung meiner Eltern viele Jahre lang so gut wie keinen Kontakt zu meiner Familie väterlicherseits und so aß ich viele Kindheitsgerichte, die Oma Galja für mich gekocht hatte, auch automatisch nicht. Doch mittlerweile habe ich wieder ein sehr gutes Verhältnis zu meiner russisch/ukrainischen Seite der Familie und so habe ich auch vor etwa zwei Jahren die Okroschka für mich wiederentdeckt und selbst zubereitet.
Die russische Variante von Gazpacho
Die kalte Suppe, sozusagen die russische Variante von Gazpacho, ist für mich einfach das allerbeste Gericht an heißen Sommertagen. Oder auch an wärmeren Tagen. Ich habe hier keinen hohen Anspruch an Temperaturen, denn ich liebe die Okroschka einfach. Wenn ich sie zubereitet habe, schaffe ich es einfach nicht, unter 3 Tellern zu bleiben. Doch warum wollte ich die russische Okroschka vegetarisch zubereiten?
Warum vegetarische Okroschka?
Seit etwa drei Jahren, eigentlich seit unserem “Vegan for fit”-Selbstversuch, essen wir zu Hause nur noch sehr wenig Fleisch und versuchen aus Rezepten mit Fleisch, die wir lieben, vegetarische Varianten zu machen. In einigen Fällen ist das unmöglich, ich liebe zum Beispiel Stefans Frikadellen, Kartoffelsuppe mit Gehacktesklößchen oder Pelmeni. Doch in diesem Rezept habe ich kürzlich das Hühnchen durch Halloumi ersetzt und es war super! Und Chili con Carne machen wir mittlerweile grundsätzlich nur noch mit Tofu, da man hier auch so gut wie keinen Unterschied merkt.
Wie wir die vegetarische Okroschka fanden
Doch zurück zur vegetarischen Okroschka. Normalerweise kommt in die Okroschka Fleischwurst, ich habe sie einfach weggelassen und dafür etwas mehr von den anderen Zutaten genommen. Nachdem ich zum ersten Mal die Okroschka ohne Fleisch zubereitet hatte, passierte etwas Erstaunliches. Stefan, der vorher kein großer Okroschka-Fan war und eigentlich immer nur einen Teller gegessen hatte, nahm sich Nachschlag und stellte fest: “Ich glaub, mich hat einfach immer nur die Wurst in der Okroschka gestört.” Ich war wirklich baff. Doch mir selbst fehlte die Fleischwurst in der Okroschka auch überhaupt nicht.
Kwas, Kefir oder Buttermilch?
Doch kommen wir nun endlich mal zum Rezept für die russische Okroschka vegetarisch. Wie bei allen Rezepten gibt es hier verschiedene Varianten. Klassisch wird die Okroschka laut Wikipedia wohl mit saurer Sahne und Kwas zubereitet. So habe ich sie ehrlich gesagt aber noch nie gemacht und ich vermute, dass auch Oma Galja die Okroschka damals ohne Kwas zubereitet hat. Meine Mama hat die Okroschka kürzlich mit Buttermilch gemacht, ich habe es diesmal mit Kefir probiert. Einen großen Unterschied habe ich nicht gemerkt und deshalb kommt es darauf glaub ich nicht so sehr an. Hier nun also meine vegetarische Okroschka.
Russische Okroschka vegetarisch – Die Zutaten
- 6 Eier
- 6 mittelgroße Kartoffeln
- 1 Bund Radieschen
- 1 Salatgurke
- 1 Bund Dill
- 500 Gramm Kefir
- 1 Liter Mineralwasser mit Sprudel
- 1 Teelöffel Senf
- 1 Teelöffel Essig
- Salz
Russische Okroschka vegetarisch – Die Zubereitung
Die Zubereitung der Okroschka ist wirklich simpel und eigentlich fast nur Schnippelarbeit. Wir kochen (am besten schon ein paar Stunden früher) Eier (hart) und Kartoffeln und lassen sie abkühlen. Sobald sie erkaltet sind, pellen wir die Kartoffeln und Eier und schneiden sie in kleine Würfel. Bei der Eiern geht das auch wunderbar mit einem Eierschneider.
Nun waschen wir die Gurke und die Radieschen und schneiden sie ebenfalls in Würfel. Den Dill hacken wir. Alles zusammen geben wir in eine große Schüssel oder einen großen Topf und fügen den Kefir, das Mineralwasser, den Senf und Essig hinzu und schmecken das Ganze mit Salz ab. Nun stellen wir die Okroschka am besten noch für mehrere Stunden in den Kühlschrank, denn am besten schmeckt sie, wenn sie so richtig schön kalt ist. Lasst es euch schmecken!