Als Mann musst du deine Familie ernähren können, im Job immer weiter die Karriereleiter nach oben klettern und zielstrebig jedes Ziel verfolgen und erreichen. So sieht die Gesellschaft einen “normalen” Mann noch immer und so wurde auch mir das, seitdem ich ein Kind bin, erzählt. “Erfolg liegt doch jedem Mann im Blut und wenn nicht, dann ist er kein richtiger Mann.” “Als Mann zweifelt man nicht, man entscheidet und alle anderen folgen.” Wie oft habe ich solche Floskeln schon gehört? Doch was ist, wenn es nicht immer so läuft? Wenn der eigene Druck und der der anderen dich gefühlt fast erdrückt? Ist man deshalb kein Mann mehr? Darf man als Mann nicht zweifeln und auch einmal alles in Frage stellen? Muss ein Mann im 21. Jahrhundert noch immer alle inneren Kämpfe mit sich selbst auskämpfen? Meiner Meinung nach NICHT!
Ich habe mich schon früh damit abgefunden, dass nicht alles immer so funktioniert und kann damit auch gut umgehen. Denn generell schätze ich mich selbst als psychisch gesunden Menschen ein. Warum ich das behaupten kann? Weil ich schon etwas dafür getan habe und gern einiges von meinem eigenem Geld dafür ausgegeben habe. Dabei habe ich durch die Kineosologie oder andere alternative Behandlungen mehr über mein Inneres erfahren, als mir manchmal lieb war. Doch genau das hat mir geholfen, mich auf der einen Seite zu akzeptieren, wie ich bin, und auf der anderen Seite mit Menschen über meine Gefühlswelt zu sprechen.
Für mich geht eine psychische Gesundheit mit einer körperlichen Gesundheit einher. Wenn psychische Probleme nicht behandelt werden, überträgt sich das irgendwann auch auf den Körper. Und so wird meiner Meinung nach aus einem psychischen Problem irgendwann ebenfalls ein physisches Problem. Diese Realität holte mich letzte Woche wieder einmal ein, als ein Bekannter mit gerade einmal Anfang 50 von uns gehen musste. Nach kurzer Leidenszeit ging es ihm wieder besser und nun kam letzte Woche doch die traurige Nachricht. Meine psychische Welt war für den Moment aus den Angeln gehoben. Was wäre, wenn auch mir das passieren würde? Anfang 50 – einfach viel zu jung 🙁 . Ich begann, wieder ordentlich zu zweifeln. Ist das alles richtig so?
Und daher habe ich mich entschieden, etwas für die Gesundheit der Männer zu tun und letzte Woche mein eigenes Spendenkonto mit Hilfe der Movember Foundation gegründet. Die, die es noch nicht wissen: Der November steht jedes Jahr im Zeichen der Männergesundheit und unter dem Begriff “Movember”. Dabei lassen sich Männer den gesamten November einen Schnurrbart (englisch Moustache) wachsen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Mit meinem Spendenkonto fördere ich die Arbeit für eine bessere psychische Gesundheit, um die Suizidrate von Männern weltweit zu senken. Diese ist nämlich noch erschreckend hoch (75 % der jährlichen Suizide werden von Männern begangen). Aus diesem Grund werden mit den Spenden Studien und Programme unterstützt, die Männern helfen, sich zu öffnen, mit anderen ihr Leid zu teilen und ihre Gefühle zu zeigen. Wenn ein Mann Probleme hat, sollte er sich Hilfe suchen und auch einmal zweifeln dürfen! Helft uns diese alten Ansichten zu durchbrechen und spendet für eine gesündere Zukunft der Männer.
Hier geht es zum Spendenkonto! Vielen Dank schon einmal für eure Spenden! Als Dank habe ich euch noch eine Spotify Männerplaylist zusammengestellt. Ihr findet sie unter “Movember” vom Account “vanillathunder86”.
PS: Alles Gute da oben, Karsten.