15.06.2016 – 8. Tag Flitterwochen auf Sardinien – Olbia – Patricia
Eine der schlimmsten Sachen, die einem während der Flitterwochen passieren kann? Schlechte Nachrichten von zu Hause. Ja, genau das ist uns leider passiert. Doch ganz langsam von vorn. Schließlich befinden wir uns gerade noch auf dem Weg nach Olbia, nachdem wir ja den sogenannten Bärenfelsen, der eher aussah wie ein Drache, erklommen haben. Erinnert ihr euch? Anschluss gefunden? Okay, ab geht’s nach Olbia!
Als ich beim Losfahren mein Handy checkte, sah ich, dass uns eine Berliner Nummer angerufen hat. Nichts weiter Außergewöhnliches, kann ja auch einfach beruflich sein. Bevor ich zurückrief, googelte ich die Nummer und sah, dass es unsere Hausverwaltung war. Da uns die in den letzten 3 Jahren eigentlich nie angerufen hat, wurde uns mulmig. Und wie soll es anders sein, ging nur der Anrufbeantworter mit Verweis auf die Telefonsprechzeiten an, als ich zurückrief. Also blieb uns nichts anderes übrig als weiterzufahren und auf Rückruf zu warten. Als wir nach Olbia reinfuhren, waren wir erstaunt. Diese Stadt wirkte im ersten Moment riesig. Tatsächlich ist sie auch eine der größten Städte Sardiniens und allein wegen des Flughafens recht bekannt. Da wir hier bereits eine Unterkunft hatten, konnten wir uns die Suche sparen und direkt zum Hotel Mercure Olbia fahren.
Das Mercure Olbia
Das Mercure Olbia hatte uns für drei Nächte eingeladen – damit war Olbia tatsächlich auch die längste Station unseres Sardinien Roadtrips. Von außen ist das Hotel keine Augenweide und man kann wirklich nicht vermuten, was einen innen erwartet. Es ist an sich eher ein Businesshotel, was man auch merkte, oder eben ein Stadthotel. Es ist sehr nah am Stadtzentrum gelegen und recht groß, aber nicht anonym. Das Highlight ist aber definitiv die Innenarchitektur.
Das Mercure Olbia sieht aus wie eine Mischung aus Schiff und Pool. In der untersten Etage ist der Boden mit Mosaiken gepflastert, was einfach wahnsinnig toll aussieht. Auch sonst ist das Hotel sehr modern gestaltet.
Unser Zimmer, ein Privilege-Zimmer, war ziemlich groß (im Gegensatz zu den Zimmer der Tage davor kam es uns riesig vor). Das Bett war enorm groß, mindestens 2 Meter breit. Auch das Bad gefiel uns sehr gut, nur bei den Kabeln am Fernseher könnte die Optik noch verbessert werden. 😉 Auch das mit dem WiFi und dem Sky (Stefan hatte sich schon gefreut, dass wir das EM-Spiel auf dem Zimmer schauen können), funktionierte nicht so richtig gut. Doch kommen wir wieder zu der Sache mit der Hausverwaltung…
Stefan machte sich auf den Weg zum Fitnessbereich des Hotels, der wirklich unglaublich gut ausgestattet war und in dem immer ein Trainer vor Ort war und aufpasste, dass die Geräte richtig genutzt werden. Es werden sogar auch Kurse angeboten. Ich blieb auf dem Hotelzimmer und wartete auf Rückruf. Doch es meldete sich nicht die Hausverwaltung, sondern Ramona (meine beste Freundin), die wiederum von meiner Mutter informiert worden war, bei der die Hausverwaltung angerufen hatte. Machen wir es kurz – es gab einen Wasserschaden in unserer Wohnung. Ich war schockiert. Vor allem, als wenige Minuten später, als Ramona, die einen unserer Wohnungsschlüssel hatte, in der Wohnung ankam und mir Bilder von unserem Bad schickte. Irgendwo im Haus war etwas Falsches in die Rohre geworfen worden und auf Höhe unserer Wohnung war das Rohr verstopft und bei uns im Bad war überall das Abwasser samt Fäkalien hochgekommen. So saß ich also da und war machtlos. Die arme Ramona und der Hausmeister mussten das für uns regeln und wir konnten nur hoffen, dass bei unserer Ankunft alles wieder bereinigt sein würde (Vorsicht Spoiler: War es nicht…).
Zig Telefonate später gingen Stefan und ich erst einmal ins hoteleigene Spa, um nach der ganzen Aufregung wieder herunterzukommen. Das Spa ist nicht im Hotelpreis inbegriffen, nicht wirklich günstig und die Öffnungszeiten sind gewöhnungsbedürftig, aber es ist ein wirklich tolles Spa. Klein, aber fein, mit Pool, mehreren Saunen und Ruhebereich. Was ihr aber beachten solltet: In den meisten Ländern ist es üblich, nicht nackig zu saunieren. Für uns sehr ungewohnt und ich muss sagen, ich finde es total unangenehm mit Badekleidung in der Sauna zu sitzen. Aber: andere Länder, andere Sitten.
Individualisierte Sandalen bei Amalia Olbia
Nach der Entspannung im Spa waren wir fit, Olbia zu erkunden und machten uns auf den kurzen Weg in die Innenstadt. Die Fußgängerzone Olbias ist wirklich schön, aber auch recht kurz und alles, was wir so drumherum gesehen haben, fanden wir nicht so enorm ansprechend. Olbia war somit architektonisch gesehen keines der Highlights auf unserer Sardinienreise. Doch es gab einige Läden und ich fand ein echtes Highlight – Amalia Olbia.
Amalia Olbia ist ein Schuhladen, in dem es vorwiegend Sandalen gibt und davon einige. Das Grandiose ist, dass man sich seine eigenen Sandalen sozusagen individuell anfertigen lassen kann. Man sucht sich die Art der Schnürung und die Farbe der Riemen aus. Dann vermisst der Betreiber, der selbst Schuster ist, die Füße und sucht die richtige Sohle, die er übrigens im Winter von Hand herstellt, aus. Wenige Stunden später kann man die Schuhe abholen. Mein Modell kennt ihr ja bereits aus diesem Outfitpost und ich liebe sie wirklich so sehr. Ich habe sie seitdem geschleppt wie verrückt und mit um die 40 Euro finde ich sie für diese Qualität auch ein Schnäppchen.
16.06.2016 – 9. Tag Flitterwochen auf Sardinien – Olbia
Den zweiten Tag in Olbia vertrödelten wir ein bisschen. Nach einem späten Frühstück im Hotel, wo wir die einzigen waren, gingen wir nochmal ins Spa und blieben ansonsten viel auf dem Zimmer, da das Wetter eh nicht so schön war. Abends gingen wir noch etwas essen und bereiteten uns dann auf den dritten Tag in Olbia vor, unser Highlight.
17.06.2016 – 10. Tag Flitterwochen auf Sardinien – Olbia
Ich bin ehrlich. Die Weinprobe war Stefans Idee und stand nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Doch Stefan hatte sich ganz fest vorgenommen, dass wir eine Weinprobe auf Sardinien machen würden und da hatte ich gar keine Chance zu widersprechen. Zum Glück! Denn die Weinprobe bei Tenute Ólbios war der Hammer und wirklich eines unserer absoluten Highlights auf der Reise.
Unsere Weinprobe bei Tenute Olbios
Nachdem sich Stefan das mit der Weinprobe auf Sardinien in den Kopf gesetzt hatte, schrieb er einige Weingüter an, die auf unserer Route lagen. Ganz oben auf der Liste stand das Weingut Tenute Olbios, dessen PR-Lady Chiara uns innerhalb kürzester Zeit antwortete und auf das Weingut einlud. Weingut-Besitzerin Daniela war an diesem Tag zwar leider nicht da, doch Chiara machte das so wunderbar, dass wir nichts vermissten.
Eine Weinprobe bzw. Weintour auf Tenute Olbios ist übrigens nicht nur flitternden Bloggern vorbehalten. Jeder kann solch eine Tour auf dem Weingut machen. Das kostet 30-35 Euro pro Person, was definitiv ein fairer Preis ist. Wir waren wirklich die einzigen vor Ort und hatten solche eine schöne Zeit!
Wir begannen mit den ganzen Infos, mit denen Chiara uns fütterte. Es war nicht zu detailliert und wir verstanden auch alles sehr gut, denn die Tour war natürlich auf Englisch. Sie zeigte uns alle Räumlichkeiten, die Weinreben und erzählte über das Weingut, das es seit mittlerweile 12 Jahren gibt. Tenute Olbios ist ein vergleichsweise kleines Weingut, das keinen Dünger verwendet und sehr auf Natürlichkeit achtet. Tenute Olbios exportieren auch, den Wein gibt es aber nur in Restaurants, nicht in Geschäften.
Uns war vorher ehrlich gesagt nicht klar, was für eine Wissenschaft die Herstellung von Wein ist – im Nachhinein würde ich es sogar Kunst nennen. Es gibt unzählige Faktoren, die den Geschmack des Weins beeinflussen und nur eine kleine Veränderung kann den ganzen Geschmack verändern. Natürlich spielen hier vor allem Temperatur und Zeit eine Rolle.
Nach dem theoretischen Teil erwartete uns natürlich die Praxis. Wir verkosteten vier Weine und bekamen unglaublich leckeres Essen dazu serviert. Chiara erzählte uns viel über Sardinien, über die Lebensmittel, Tenute Olbios und ließ sich von uns mit Fragen löchern. Es war absolut entspannt und lustig und wurde natürlich mit jedem Gläschen immer lustiger (wahrscheinlich vor allem für Chiara, die ja nüchtern blieb 😀 ). Sie servierte uns verschiedene Käse- und Wurstsorten und weitere Antipasti. Ich habe keine Ahnung, wohin wir das alles gegessen haben. Dabei haben wir die ganze Zeit den Wahnsinnsausblick genossen, denn die Räumlichkeiten sind fast komplett verglast und architektonisch eine tolle Mischung aus Alt und Neu.
Mein Lieblingswein? Der Lups in Fabula!
Nächste Woche nimmt euch Stefan mit nach Bosa und ich verrate schonmal, dass das architektonisch mein Lieblingsort auf Sardinien war.