Noch vor einem Monat hatte mich eine Freundin völlig entsetzt angeschaut, als ich ihr sagte, dass ich noch niemals in Köln gewesen bin. Ehrlich gesagt, bin ich vorher noch nicht einmal in Nordrhein Westfalen gewesen. Doch kaum dass ich das laut ausgesprochen hatte, las ich auch schon die Einladung von 1000 Gute Gründe zu ihrem Event in Köln. Was war ich aufgeregt! Ein Tag, der sich nur um Blumen dreht! Das klingt schon ein bisschen prinzessinnenmäßig, oder?
Nun fragt ihr euch vielleicht, wer oder was 1000 Gute Gründe überhaupt ist und was er oder es mit Blumen zu tun hat. Ganz einfach. 1000 Gute Gründe ist eine Initiative, die die Blume oder Pflanze an sich wieder mehr in den Alltag integrieren möchte. Denn seien wir mal ehrlich. Die meisten Menschen kaufen sich oder anderen doch nur zu bestimmten Anlässen Blumen. An meinem Geburtstag hab ich meistens mehrere Sträuße Blumen bei mir zu stehen, doch das restliche Jahr über sieht es bei mir doch eher mau aus. Dabei lassen frische Blumen und auch Pflanzen einen Raum gleich ganz anders wirken. Lebendiger, schöner. Da ist solch eine Initiative doch eine tolle Sache.
Vor drei Wochen ging es für mich also spätabends nach Köln, wo ich dann aus dem Taxi sogar den Kölner Dom sah und nach einer Nacht im Hotel morgens mit frisch geröteten Wangen vom Morgenspaziergang zur Location als erste Bloggerin auf der Matte stand. Nach einer netten Begrüßung vom 1000 Gute Gründe-Team wartete eine Halle voller Blumen und eine gemütliche Lounge mit Kaffee, Sukkulenten und Papiertüten mit einem paradiesischen Frühstück auf uns. Denn nach einem Kaffee und einem kurzen Kennenlernen unter den Bloggern ging es für uns schulklassen-mäßig in einen Bus und dann zum Blumengroßmarkt!
Auf dem Großmarkt durften wir leider keine Bilder machen, wegen top secret und so. Ich kann euch aber verraten, dass es dort unheimlich viel Blumen (das hättet ihr nicht gedacht, was ;-)) und fast noch mehr Weihnachtsdeko gab. Mich erinnerte das Ganze an einen gigantisch großen Baumarkt ohne Werkzeug und Wandfarbe. Wir bekamen eine Führung und uns wurde jede Menge über Blumen, Pflanzen und Blumengroßmärkte erklärt. Das gebe ich aber später zum Besten.
Nachdem unsere kleinen Köpfe mit all dem Wissen gefüllt und unsere kleinen Füße müde waren, ging es zurück in den Bus und zur Location, die sich nach unserem Mittagsimbiss als wahre Zauberkiste herausstellte. Ihr hättet das miterleben müssen. Wir Blogger standen unten versammelt in der Halle, als plötzlich aus der Wand eine Chill-Out-Lounge fuhr. Ja genau! Sie FUHR aus der Wand. Aus der nächsten Wand fuhr eine Smoothiebar mit Smoothiemixermensch und aus der dritten Wand eine Beautylounge inklusive Hair-&-Make-up-Artistin. Ich kam gar nicht lange dazu, mich zu fragen, ob ich bei Harry Potter oder bei “Geh aufs Ganze” (kennt die Show noch jemand?) war, denn nun ging es los mit dem DIY-Teil.
Der Promi unter den Floristen Björn Kroner-Salié zeigte uns an drei verschiedenen Stationen, wie man 1. Blumen am besten in einer Vase anordnet, 2. wie man ein eigenes Gesteck zaubert und wie man sich 3. einen Blumenkranz bindet. Danach waren wir gefragt und steckten, banden, schnitten und kreierten wie verrückt. Zwischendurch ließen wir uns einen Smoothie mixen, erholten uns in der Chill-Out-Lounge von den Strapazen unserer neuen Floristik-Karriere und ließen uns im Beauty-Bereich verschönern.
Ich wagte mich an ein Gesteck. Denn das konnte ich gut mit dem Zug transportieren und gleich meiner Mama schenken, zu der ich fuhr. Ich ließ also meiner Kreativität freien Lauf, klebte mir mit der Heißklebepistole fast die Finger zusammen, probierte Blumen aus, die aussahen wie vom Mars, ließ mir von Björn sagen, dass ich zu hoch hinaus wollte und meine Blumen innerhalb von Sekunden von den Kerzen verbrennen würden, wenn ich nicht noch etwas abschnitt und schnitt also wieder. Am Ende des Tages hatte ich ein Gesteck fabriziert, das bei meiner Mama große Begeisterung hervorrufen sollte und einen wunderschönen Tag gehabt. Und das nächste Gesteck lässt garantiert nicht lange auf sich warten. Ich bin floristisch angefixt.
Und nun 12 Random Facts über Blumen und Floristik, die ich in Köln für euch gesammelt habe
1. Die Hauptsaison der Floristik ist das Frühjahr.
2. Die Stoßzeit in einem Blumengroßmarkt ist zwischen 6 und 9 und ich meine morgens.
3. Die erste Weihnachtsdeko wird im Blumengroßmarkt im August aufgebaut.
4. Eigentlich ist im Blumengroßmarkt immer Weihnachten, denn im Frühjahr wird schon bestellt und als Blumengroßmarktmitarbeiter hat man meistens zur Weihnachtszeit gar keine Lust mehr auf Weihnachten.
5. Die kleinen Tütchen, die ihr an Blumensträußen findet, nennt man unter Floristen das Viagra der Blumen.
6. Die meisten Menschen kippen den Inhalt dieser Tütchen einfach in die Vase, ohne die Dosierungsanleitung zu lesen. Das Blumen-Viagra bringt aber nur etwas bei richtiger Dosierung. Bei falsche Dosierung kann es sogar schaden.
7. Es muss nicht immer der Steckschwamm sein. Besonders in gläsernen Behältnissen sehen Fette Henne, Geranienblätter und Hortensien als Steckhilfe super aus.
8. Bei Blumenkränzen sollte man nur offene Blüten verwenden. Geschlossene Blüten haben keine Wirkung, aber Gewicht.
9. Rosen, die sich nicht öffnen, wurden zu früh abgeschnitten. Wenn beim Kauf an der Knospe noch keine Farbe ist, wird sich die Rose nicht öffnen.
10. Schleierkraut ist eine gute Steckbasis für Blumenkränze.
11. Beim Binden von Blumenkränzen sollte man die Stiele nicht zu lang lassen, sonst hat man am Ende eine riesige Wulst auf dem Kopf, aber kaum Blüten.
12. Beim Anrichten eines Blumenarrangements sollte man immer oben und unten ein farbliches Gleichgewicht schaffen.
*In Kooperation mit 1000 Gute Gründe.
Bilder von Fabian Stürtz und mir.