Übernachten auf dem Boot – In Hamburg ist alles möglich

Übernachtung auf dem Boot HamburgEin Wochenende in Hamburg, muss man da denn überhaupt schlafen? Wozu gibt’s die Herbertstraße? Nun, ehrlich gesagt, davon abgesehen, dass ich ja nicht auf die Herbertstraße darf, weil ich Brüste habe, vor und nachdem ich Hochzeiten fotografiere, schlafe ich für gewöhnlich nachts. Da ist man dann fitter und so. Kann ich nur empfehlen, diesen Schlaf. Doch auch wenn ich es zu Hause gern langweilig hab und in einem ganz normalen (wenn auch goldenen) Bett schlafe: Auswärts mag ich es auch gern mal ausgefallener. In Nachtzügen zum Beispiel oder Holzhütten. Auf Reisen brauche ich keinen durchgehend hohen Komfort. Zelten ist zwar nicht so ganz mein Ding, aber für 1-2 Nächte bin ich bei jeder verrückten Schlafgelegenheit dabei. Auch beim Übernachten auf dem Boot in Hamburg. Dabei spart man nicht nur Geld, sondern hat auch gleich etwas zu berichten.

Übernachtung auf dem Boot Hamburg

Als feststand, dass ich eine Hochzeit in Hamburg fotografieren werde, beschlossen wir, gleich ein ganzes Wochenende draus zu machen. Also musste eine Schlafgelegenheit her. Hotels sind ja gut und schön, aber meistens leider auch ziemlich langweilig und teuer. Außerdem hatte ich noch einen Gutschein für Wimdu, von der Kooperation vor einiger Zeit. Als eines der ersten Suchergebnisse sprang mich bei Wimdu eine Übernachtung auf einem Boot an und ich dachte mir gleich: “In Hamburg auf einem Boot übernachten?”, das passt wie Arsch auf Eimer!

Übernachtung auf dem Boot Hamburg

Stefan war auch sofort Feuer und Flamme und so buchten wir zwei Nächte auf dem idyllischen Holzschiff aus dem Jahr 1962. Das gute Boot, auf dem wir übernachten sollten, sollte demnach älter als meine Mutter sein. Die natürlich noch blutjung ist und das Boot deshalb auch. *räusper* Das Übernachten auf dem Boot kostet ab 43 Euro pro Nacht für zwei Personen zuzüglich Wimdu-Gebühr. Für Hamburg ist das vergleichsweise günstig.

Übernachtung auf dem Boot Hamburg

Die erste Begutachtung

Am Freitagnachmittag trafen wir mit einer halben Stunde Verspätung am Hafen Hamburgs, genauer gesagt am Harburger Hauptdeich, ein. Der Besitzer des Bootes, Pascal, stellte sich als noch blutjung (also in unserem Alter ;-)) heraus und war total nett und locker drauf. Wir konnten unseren Check-In flexibel mit ihm per E-Mail und SMS klären und er meckerte auch nicht über unsere Verspätung. Er brachte uns Bettwäsche und Handtücher mit, die wir gegen eine Gebühr von 8 Euro dazugemietet hatten. Pascal zeigte uns das Boot und die Umgebung und erklärte uns alles Wichtige. Das Boot war wirklich süß und auch hübsch eingerichtet (ich sag nur Wabenbälle, hahaha). Es müffelte ein wenig, was wahrscheinlich ganz normal ist und mit dem Alter oder dem Holzlack zusammenhängt? Gelüftet wird es auf jeden Fall durchgehend, daran lag es nicht.

Übernachtung auf dem Boot Hamburg

Und wie ist nun solch eine Übernachtung auf dem Boot in Hamburg?

Viel Platz sollte man nicht erwarten, auch nicht viel Komfort. Es ist eng, es ist niedrig und wenn man schlechtes Wetter hat und es regnet, ist es eben so wie beim Camping. Ein bisschen unangenehm und feucht. ABER: Es ist auch sehr romantisch und eine coole Erfahrung. Sich in den Schlaf schaukeln zu lassen (keine Angst, selbst bei Gewitter hat es nur ganz leicht geschaukelt), hat schon was. Ich hatte am Sonntag noch stundenlang das Gefühl, ganz Hamburg würde schaukeln. Kein allzu schlechtes Gefühl übrigens. Gut, als es morgens um 5 gewitterte und man durch die Luke über unseren Köpfen direkt die Blitze sah, wurde mir auch ein bisschen komisch, aber hey, das hat auch was.

Übernachtung auf dem Boot Hamburg

Da es auf Wimdu eine schlechte Bewertung gibt, in der der Hafenmeister eine große Rolle spielt, hier auch noch unsere Erfahrung dazu. Der Hafenmeister ist definitiv ein Typ und anlegen würde ich mich nicht unbedingt mit ihm. Doch wir fühlten uns von ihm weder beobachtet noch sonst irgendwie gestört. Wenn man ihn gesehen hat, hat er höflich auf typisch Hamburger Art gegrüßt und dann war gut. Auch die Toiletten und anderen sanitären Anlagen waren total in Ordnung. Wir haben nie jemanden anders in den Waschräumen getroffen. Auf der Anlage laufen Arbeiter herum, die auch nett grüßen, aber das wars.

Übernachtung auf dem Boot Hamburg

FAZIT: Eine Übernachtung auf einem Boot in Hamburg muss man mal erlebt haben. Sag ich. Denn auch wenn ich es nicht unbedingt nochmal haben muss (denn es warten ja noch andere aufregende Übernachtungsmöglichkeiten), ich will die Erfahrung nicht missen. Schiff, äh Boot, Ahoi!

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