6 Monate mit 150 Euro – Das ist mein persönliches Shopping-Experiment. Ob ich es schaffe und wie ich die 150 Euro investiere, verrate ich euch in meinen monatlichen Berichten.
Es ist vorbei. Tatsächlich vorbei. Und ich versuche gerade, das Gefühl zu fassen, das ich jetzt habe. Erleichterung? Vielleicht ein bisschen. Stolz? Ein bisschen mehr. Vorfreude auf die limitfreie Zeit? Viel mehr. Angst vor einem Shoppingrausch? Unendlich groß! Doch zunächst einmal zu Monat 6.
Der 6. und letzte Monat startete mitten in der Vorweihnachtszeit. Eigentlich hätte ich ja zufrieden sein können, dass ich endlich einen kuscheligen Wintermantel besitze und mich auf die Weihnachtsgeschenke konzentrieren, aber irgendwas brodelte in mir – Gott weiß, warum. Zunächst kaufte ich, nachdem ich monatelang danach gesucht hatte, im Kleiderkreisel einen vermeintlich weinroten Cardigan. Betitelt war er zwar mit “Lilafarbener Cardigan”, doch auf dem Bild sah er mir eindeutig nach einem weinroten aus. Für 6 Euro inklusive Versand machte sich das gute Stück auf den Weg nach Berlin. Hier angekommen war die Enttäuschung allerdings groß. Der Cardigan leuchtete pink, saß nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte und man sah ihm auch an, dass er schon einige Male getragen wurde. Für 6 Euro kann man nicht meckern, aber ich denke, ich werde ihn nicht besonders oft tragen.
Doch meine Shoppinglust brodelte weiterhin. Meine Mama rückte zeitgleich mit der Frage heraus, was ich mir denn zu Weihnachten wünsche. Mit Geld gab sie sich natürlich nicht zufrieden, selbst als ich ihr hoch und heilig versprach, es in die neue Kamera zu investieren. Also schlug ich ihr vor, dass ich mir doch etwas an unserem gemeinsamen Berlin-Tag inklusive Weihnachtsmarkt aussuchen könne, den wir geplant hatten. Doch in mir regte sich das schlechte Gewissen. Durfte ich mir überhaupt Kleidung und Co. aussuchen oder wäre das Betrug? Ich ließ euch auf Facebook darüber abstimmen und bekam das Go! Vielen Dank nochmal dafür. Also stürzte ich mich am nächsten Tag mit meiner Mama in das vorweihnachtliche Getümmel. Auf die Einkaufsliste setzte ich eine Hose (kurz zuvor war mir aufgefallen, dass diese wirklich dringend gebraucht wurde) und Pullover (ich besaß gerade einmal zwei, wovon einer sehr dünn ist).
Am Morgen fiel mir auf, dass plötzlich Winter war 😉 und ich keine (hübsche) Mütze und keine richtigen (nur Lederhandschuhe, die die Hände ungefähr so gut wärmen wie Eiswürfel) Handschuhe besaß. Deshalb setzte ich mir diese beiden Sachen als oberste Priorität. Unser erster Stopp war Primark – schließlich hatte ich noch den Rest des Gutscheins und war auch ewig nicht dort gewesen. Meine Mutter konnte ich nun gar nicht für den irischen Klamottendiscounter begeistern, damit hatte ich aber ehrlich gesagt auch nicht gerechnet. 😉 Ich wurde fündig. Ein Paar Ankle Boots in Bordeaux, ein Pailletten T-Shirt und eine schwarze Strumpfhose wanderten in die braune Papiertüte und ließen den Gutschein schmelzen. Das waren ehrlich gesagt keine Pflicht-, sondern Wunschkäufe. Nichts davon brauchte ich unbedingt (naja, die Strumpfhose vielleicht am ehesten). 11,50 Euro musste ich außerdem noch vom Budget draufpacken. Die Mützen und Handschuhe überzeugten hier nicht, also ging es weiter.
Nach einigen erfolglosen Ladenbesichtigungen zeigte sich bei New Yorker großer Erfolg. Mit einem ganzen Arm voller Pullis und Hosen betrat ich die Umkleidekabine. In zwei Pullis verliebte ich mich sofort – einer davon fühlte sich an wie meine Sofa-Kuscheldecke. Bei den Hosen war ich mir unschlüssig. Die eine war auf unschlagbare 10 Euro reduziert, war mir aber leider zu groß. Größe 38 gab es natürlich nicht mehr. Die andere passte zwar, sah aber nicht besser aus als die andere – kostete dafür das Dreifache. Also beschlossen wir, die nächste New Yorker-Filiale zu stürmen. Mit Erfolg. Die 10-Euro-Hose gab es hier zwar leider auch nicht in der 38, dafür gab es die zweite Hose hier aber auf 20 Euro reduziert. Unglaublich. Die Pullis bezahlte der Weihnachtsmann meiner Mutter, die Hose ich von meinem Budget. Von Mützen und Handschuhen war jedoch immer noch weit und breit keine Spur. Es machte sich eine leichte Verzweiflung breit.
Auf der Suche nach Mütze und Handschuhen kamen wir auch bei Pimkie vorbei, wo ich eine wunderschöne, gemusterte Hose entdeckte. Da auch meine Oma den Wunsch geäußert hatte, mir etwas Handfestes zu Weihnachten zu schenken, bezahlte ihr Weihnachtsmann die Hose. Wir machten uns auf den Weg zum Weihnachtsmarkt. Auf dem Weg dorthin schauten wir in wirklich jeden Laden, in dem es Mützen und Handschuhe geben könnte, doch wir wurden erst wenige Meter vor dem Weihnachtsmarkt zumindest teilweise fündig. Es wurde eine weinrote Mütze von H&M, die meine Mama bezahlte. Besonders schön fand ich sie nicht, aber sie wärmte zumindestens meinen Kopf.
Bei so vielen tollen neuen Sachen war mein Shoppinghunger erstmal gestillt und er sollte sich auch so schnell nicht wieder melden. Als ich jedoch letzte Woche für euch den Asos-Sale durchforstete, machte sich große Vorfreude auf das Ende des Experimentes breit. Tja, und nun, 4 Tage nach Ende des “6 Monate mit 150 Euro”-Experimentes habe ich auch tatsächlich zugeschlagen und bei asos bestellt. Jedoch nicht wahllos. Und wenn die Lieferung da ist, werde ich auch wirklich nur die Sachen behalten, die mich voll und ganz überzeugen.
Hier nochmal alle Daten, Fakten und aktuellen Zahlen im Kurzreport.
Sie haben mich rumgekriegt:
– Pinker Cardigan aus dem Kleiderkreisel für 6,00 €
– Weinrote Ankleboots von Primark für 20,00 €
– Schwarzen Pailletten T-Shirt von Primark für 15,00 €
– Schwarze Strumpfhose von Primark für 3,00 €
– Weinrote Hose von New Yorker für 19,95 €
– Beigefarbener Pulli von New Yorker (Geschenk)
– Weinroter Pulli von New Yorker (Geschenk)
– Schwarze Hose von Pimkie (Geschenk)
– Weinrote Mütze von H&M (Geschenk)
So sieht der aktuelle Stand meiner Systemshopping-Liste aus:
Das brauche ich:
– Cardigan in Weinrot (25 Euro)
– Winterjacke bzw. Wintermantel (100 Euro)
– XXL Pulli (20 Euro) zwei Pullis als Geschenk
– Mütze (7 Euro) Geschenk
– Set aus Stirnband und Schal (15 Euro) für 3,90 €
Das hätte ich gern:
– Statement-Necklace (15 Euro)
– Schößchen-? (30 Euro)
– Rock oder Shorts in Weinrot (25 Euro)
– Taillengürtel Weinrot (10 Euro)
– eine weitere Printleggings (12 Euro)
– Ohrringe mit Weinrot (7 Euro)
– Ohrringe in Dunkelgrün (7 Euro)
– Stiefel (hellbraun) (30 Euro)
– Tasche in Weinrot (25 Euro)
– Schwarze Tasche (25 Euro)
Das ist übrig geblieben:
13,95 Euro Budget
26,90 Euro Yaya Love-Gutschein
FAZIT MONAT 6:
Weihnachten kann sich klamottenmäßig durchaus lohnen, wenn man es richtig anstellt. Der Shoppingdurst wurde befriedigt, aber ein wenig schlechtes Gewissen ist dennoch übrig geblieben.
GESAMTFAZIT:
Ich bin mir ehrlich gesagt doch ziemlich unschlüssig, was ich nun von dem Ergebnis des Experimentes halten soll. Ich habe zwar nicht mein ganzes Budget ausgegeben, aber dennoch einiges dafür bekommen, dank der Geschenke und Gutscheine. Es gab Phasen, da hat mich das Limit schon ein wenig gequält, dann wieder Phasen, in denen es mich überhaupt nicht gestört hat. Die Systemshoppingliste war ein Versuch, der aber nicht besonders viel gebracht hat. Das meiste davon ist für mich jetzt überhaupt nicht mehr interessant. Dafür kristallisierten sich zwischendurch ganz andere Must-Haves heraus.
Ein Kaufmuster kann ich auch nicht erkennen. Ich habe sowohl Second Hand und Sale als auch neue Kollektionen geshoppt und sowohl gut bedachte als auch einfach Sachen, die mir gefallen haben. Ich habe wahrscheinlich bei einigen Sachen verzichtet, die sonst vielleicht in meinem Kleiderschrank gelandet wären. Doch im Großen und Ganzen kann ich keine zufriedenstellende Erkenntnis aus dem Ganzen ziehen, außer dass ich Geld gespart habe. Doch bei einem bin ich mir ziemlich sicher. Ich werde in Zukunft besser darauf achten, dass ich die Sachen, die ich mir kaufen will, auch wirklich kombinieren kann. Doch nun bin ich einfach erstmal froh, dass ich wieder so viel shoppen kann, wie ich will. 😉
Hier nochmal alle Monate im Überblick: